Sonntag, 5. Oktober 2014

Dreaming of Zealand - und ein Buchtipp

Endlich Herbstferien….

Wer mich kennt, weiss, dass ich bekennender Holland-Fan bin.
Seitdem ich allein verreisen darf und kann, bin ich nun wahrscheinlich tausend Male und mehr an der oranje Küste gewesen. Von Renesse über Zandfort bis zum Ijsselmeer… Für mehrtägige bis mehrwöchige Urlaube und in ganz verrückten Zeiten auch nur von morgens bis abends. Seit nunmehr 16 Jahren mit Mann und seit Babyzeiten mit den Kindern.

Das hängt wahrscheinlich einfach damit zusammen, dass ich die Nordsee so liebe und am deutschen Streifen derselbigen das Wasser einfach zu selten zu sehen ist. (ja…ich weiss! Die Gezeiten! Aber berufstätige Mütter haben doch schießlich nicht ewig Zeit…!)  Natürlich gibt es aber auch dort wunderschöne Plätze wie St. Peter-Ording oder die Inseln, aber eben nicht so schnell zu erreichen, wie die Strände unserer niederländischen Nachbarn.

Nachdem wir jahrelang zum Campen nach Katwijk gefahren sind, das mir total ans Herz gewachsen ist (schließlich habe ich hier sogar einmal einen DEN Heiratsantrag angenommen), müssen in wandelnden Zeiten auch mal Neuheiten her…. Wegen unsere Hundes nun kein Katwijk mehr.
Alternativ waren wir inzwischen schon mehrfach in Callantsoog, an der Spitze des Ijsselmeers, aber dort liegt der Campingplatz nicht wie wir es gewöhnt – und verwöhnt – sind direkt hinter den Dünen, sondern es bedarf schon einer Radtour von 10 Minuten bis zum Örtchen und zum Strand. Für uns verwöhnte Camper kein tragbarer Zustand.

Für die Herbstferien hatten uns daher nun einige Freunde und Bekannte Zeeland empfohlen – den Teil Hollands, den wir tatsächlich noch nicht kennen. Dafür sprach ausserdem: Campingplatz nur 700m vom Wasser weg, Hund erlaubt , Stellplatz frei und Herbstferien-Angebot!

Und was soll ich sagen! Es war fantastisch!

Ein wahnsinnig breiter Strand lud die Jungs zum Graben und Toben ein!
Schnuckelige kleine Örtchen (Städtchen) wie Domburg, Ostkapelle und Middelburg laden zu Radtouren ein und sorgen für etwas kulturelle und – ähmmm - kommerzielle Abwechslung – auch für den Gaumen.



Am besten hat mir Middelburg gefallen, mit seinen wunderschönen alten Häusern, dem geschäftigen Treiben und schnuckeligen Geschäftchen.











Der Weg dorthin mit dem Rad führt übrigens über Radwege, die von meterhohen Weissdorn-Hecken eingefasst sind.



Zwischen denen man aber immer wieder einen Blick über weite Felder, Kühe, auf Windmühlen und auf wunderschöne Häuschen (wie bekommen die Holländer das bloß mit den Hortensien so hin?) oder kleine Gemäuer, hinter denen man Rapunzel vermuten könnte, werfen kann!



Trotzdem! Für die Jungs und den Hund hatte der Strand natürlich den größten Reiz – und mich muss zugeben, mit so einem breiten, weißen Sandstrand hatte ich nicht gerechnet!











Ihr merkt es schon mein neuer Oranje Star is born: Zeeland!


Und schaut mal, wenn man ehrlich ist, hat Zeeland doch was mit der Südsee gemein, oder? Man kann mir  an dieser Stelle natürlich vorwerfen, dass ich da noch nie war, aber sooooo viel schöner kann es da doch bestimmt nicht sein, oder?




Klar, wir sind im Oktober, und da kann man nicht mehr pausenlos mit Strand- und Badewetter rechnen, obwohl wir das an den ersten drei Tagen sogar hatten. Da gibt es auch mal Regen und Sturm. Und das hatten wir zu meiner Freude dann auch, denn das sind die Tage, die ich im Urlaub tatsächlich auch mal so richtig liebe. Wirklich! Nicht, dass ich es wirklich nötig hätte, aber Ungemütliches-Wetter-Tage, an denen man es sich dann drinnen so gemütlich machen kann, sind so eine tolle Entschuldigung für stundenlanges Lesen, nur unterbrochen von einem Mittagsschläfchen oder einem Kaffee mit Kuchen … (zum Glück kommt ja bekanntlich dann auch nach dem Regen Sonnenschein, und spätestens der Hund jagt einen dann irgendwann vor die Tür, damit das Ganze mit dem Kaffee, Tee, Kakao und Kuchen nicht zu sehr Überhand nimmt)!

Und deshalb kann ich Euch jetzt das Buch „Honigtod“ empfehlen. Nichts für allzu seichte Seelchen und nichts für Zwischendurch, denn Ihr werdet dranbleiben, glaubt mir. Lasst Euch nicht von dem – wie ich finde - recht billigen gelben Buchcover abschrecken! Drinnen legt die Autorin einen dermassen mitreissenden Schreibstil vor….uijjjj….
Nur kurz zur Geschichte… Sie beginnt nach dem ersten Weltkrieg mit einer – nicht zu schmalzigen – Liebesgeschichte und führt durch das Ende der Weimarer Republik, den Aufstieg der Nazis, den zweiten Weltkrieg und eine weitere Generation mit allem, was man da an Liebe, Begierde, menschlicher Grausamkeit und Schicksal erwarten kann. So mit- und herzzerreissend und spannend geschrieben, dass ich es nicht lesen konnte, wenn um mich herum meine Jungs kicherten, quasselten und sich fobbten. Das war dann echt zuviel Getöse für mich Seelchen…..

Mit liebsten Grüssen
Eure Iris


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen