Endlich
Herbstferien….
Wer mich
kennt, weiss, dass ich bekennender Holland-Fan bin.
Seitdem ich allein
verreisen darf und kann, bin ich nun wahrscheinlich tausend Male und mehr an
der oranje Küste gewesen. Von Renesse über Zandfort bis zum Ijsselmeer… Für
mehrtägige bis mehrwöchige Urlaube und in ganz verrückten Zeiten auch nur von
morgens bis abends. Seit nunmehr 16 Jahren mit Mann und seit Babyzeiten mit den
Kindern.
Das
hängt wahrscheinlich einfach damit zusammen, dass ich die Nordsee so liebe und am
deutschen Streifen derselbigen das Wasser einfach zu selten zu sehen ist.
(ja…ich weiss! Die Gezeiten! Aber berufstätige Mütter haben doch schießlich
nicht ewig Zeit…!) Natürlich gibt es
aber auch dort wunderschöne Plätze wie St. Peter-Ording oder die Inseln, aber
eben nicht so schnell zu erreichen, wie die Strände unserer niederländischen
Nachbarn.
Nachdem
wir jahrelang zum Campen nach Katwijk gefahren sind, das mir total ans Herz
gewachsen ist (schließlich habe ich hier sogar einmal einen DEN
Heiratsantrag angenommen), müssen in wandelnden Zeiten auch mal Neuheiten her….
Wegen unsere Hundes nun kein Katwijk mehr.
Alternativ
waren wir inzwischen schon mehrfach in Callantsoog, an der Spitze des
Ijsselmeers, aber dort liegt der Campingplatz nicht wie wir es gewöhnt – und
verwöhnt – sind direkt hinter den Dünen, sondern es bedarf schon einer Radtour
von 10 Minuten bis zum Örtchen und zum Strand. Für uns verwöhnte Camper kein tragbarer
Zustand.
Für die
Herbstferien hatten uns daher nun einige Freunde und Bekannte Zeeland empfohlen
– den Teil Hollands, den wir tatsächlich noch nicht kennen. Dafür sprach
ausserdem: Campingplatz nur 700m vom Wasser weg, Hund erlaubt , Stellplatz frei
und Herbstferien-Angebot!
Und was
soll ich sagen! Es war fantastisch!
Ein
wahnsinnig breiter Strand lud die Jungs zum Graben und Toben ein!
Schnuckelige
kleine Örtchen (Städtchen) wie Domburg, Ostkapelle und Middelburg laden zu
Radtouren ein und sorgen für etwas kulturelle und – ähmmm - kommerzielle
Abwechslung – auch für den Gaumen.
Am besten hat mir Middelburg gefallen, mit
seinen wunderschönen alten Häusern, dem geschäftigen Treiben und schnuckeligen
Geschäftchen.
Der Weg
dorthin mit dem Rad führt übrigens über Radwege, die von meterhohen
Weissdorn-Hecken eingefasst sind.
Zwischen
denen man aber immer wieder einen Blick über weite Felder, Kühe, auf Windmühlen
und auf wunderschöne Häuschen (wie bekommen die Holländer das bloß mit den
Hortensien so hin?) oder kleine Gemäuer, hinter denen man Rapunzel vermuten
könnte, werfen kann!
Trotzdem!
Für die Jungs und den Hund hatte der Strand natürlich den größten Reiz – und
mich muss zugeben, mit so einem breiten, weißen Sandstrand hatte ich nicht
gerechnet!
Ihr
merkt es schon mein neuer Oranje Star is born: Zeeland!
Und
schaut mal, wenn man ehrlich ist, hat Zeeland doch was mit der Südsee gemein,
oder? Man kann mir an dieser Stelle
natürlich vorwerfen, dass ich da noch nie war, aber sooooo viel schöner kann es
da doch bestimmt nicht sein, oder?
Klar,
wir sind im Oktober, und da kann man nicht mehr pausenlos mit Strand- und
Badewetter rechnen, obwohl wir das an den ersten drei Tagen sogar hatten. Da
gibt es auch mal Regen und Sturm. Und das hatten wir zu meiner Freude dann auch,
denn das sind die Tage, die ich im Urlaub tatsächlich auch mal so richtig
liebe. Wirklich! Nicht, dass ich es wirklich nötig hätte, aber
Ungemütliches-Wetter-Tage, an denen man es sich dann drinnen so gemütlich machen
kann, sind so eine tolle Entschuldigung für stundenlanges Lesen, nur
unterbrochen von einem Mittagsschläfchen oder einem Kaffee mit Kuchen … (zum
Glück kommt ja bekanntlich dann auch nach dem Regen Sonnenschein, und
spätestens der Hund jagt einen dann irgendwann vor die Tür, damit das Ganze mit
dem Kaffee, Tee, Kakao und Kuchen nicht zu sehr Überhand nimmt)!
Und
deshalb kann ich Euch jetzt das Buch „Honigtod“ empfehlen. Nichts für allzu
seichte Seelchen und nichts für Zwischendurch, denn Ihr werdet dranbleiben,
glaubt mir. Lasst Euch nicht von dem – wie ich finde - recht billigen gelben
Buchcover abschrecken! Drinnen legt die Autorin einen dermassen mitreissenden
Schreibstil vor….uijjjj….
Nur kurz
zur Geschichte… Sie beginnt nach dem ersten Weltkrieg mit einer – nicht zu
schmalzigen – Liebesgeschichte und führt durch das Ende der Weimarer Republik,
den Aufstieg der Nazis, den zweiten Weltkrieg und eine weitere Generation mit
allem, was man da an Liebe, Begierde, menschlicher Grausamkeit und Schicksal
erwarten kann. So mit- und herzzerreissend und spannend geschrieben, dass ich
es nicht lesen konnte, wenn um mich herum meine Jungs kicherten, quasselten und
sich fobbten. Das war dann echt zuviel Getöse für mich Seelchen…..
Mit liebsten Grüssen
Eure
Iris
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