Freitag, 29. Mai 2015

{ROM} - Das grosse Special - Teil I





Vor ein paar Tagen hieß es:

VENI, VIDI, VICI!

als Lillewind ein paar Tage in Rom verbrachte.

Könnt Ihr Euch vorstellen, dass ich schon seit Ewigkeiten einmal die ewige Stadt besuchen wollte? 
Genauer gesagt schon seit mindestens hundert Jahren... meiner Schulzeit und dem Lateinunterricht!


Egal! Manchmal dauert es eben etwas länger und wird dadurch noch schöner?!












Und so kann ich Euch nun mitnehmen in die Hauptstadt
der Liebe (man lese den Namen „Roma“ nur rückwärts),
der alten Steine, der Kirchen, des Papstes, der
– wie ich finde -  freundlichsten Menschen der Welt und
– um das Klischee zu erfüllen - der rasantesten Autofahrer! 

Avanti! Avaaaanti!!





Wenn Ihr nun aber glaubt, mein Mann und ich seien mit einem Schlachtplan nach Rom geahren, mit dem wir diese Stadt in den (nur) vier Tagen, die wir vor Ort waren, erschlagen, dann muss ich Euch enttäuschen.
Nix Avanti!



Es gibt ja wirklich Reiseführer über Reiseführer zu Sehenswürdigkeiten noch und nöcher in Rom, aber wir sind ganz bewusst mit der Einstellung dorthin gefahren, alles einfach nach Lust und Laune zu tun und auf uns zukommen zu lassen. 



Die Stadt würde uns schon zeigen, was sie zu bieten hat!

Und genauso kam es dann auch.
Zunächst landeten wir nachmittags am
Flughafen Leoardo da Vinci und hatten somit noch den Spätnachmittag und Abend, um ein wenig an Rom zu schnuppern.

Da wir die Stadt ja auf uns zukommen lassen wollten, statt in sie hinein zu rasen, haben wir uns zunächst einmal nicht in den nächsten Bus gesetzt und eine Rom-Sightseeing-Tour gestartet, sondern uns ganz unkonventionell zu Fuss am Ufer des Tibers entlang in Richtung Tiber-Brücken und dem historischen Rom treiben lassen.














Man glaubt nicht, wie schön schon dieser Weg entlang dieses geschichtsträchtigen - und zu Zeiten der alten Römer schrecklich schmutzigen Flusses – ist.

Irgendwann kommt man  auch auf diesem Weg den berühmten alten Plätzen immer näher, und so überquerten wir dann auch den Fluss und standen fast schon im Forum Romanum – ohne es genau zu wissen.







Und gerade ohne Plan findet man die meisten Kuriositäten. So kamen wir unter anderem – wirklich – zufällig mitten in der Stadt an einem Ausgrabungsareal voller freigelegter Säulenreste und Tempelruinen vorbei, auf dem unglaublich viele Katzen zu leben schienen.





Wo man hinschaute, lagen Katzen auf den noch warmen Steinen in der Abendsonne und boten einen verwunderlichen Anblick.

Aber, als wenn der Anblick nicht schon genug gewesen wäre, weiß ich jetzt– so ganz nebenbei –,
dass dieses Areal im alten Rom das Marsfeld war, auf dem Julius Caesar am 15. März 44 v.Chr. auf den Stufen zum Pompeiustheater, wo an dem Tag der Senat tagen sollte, von Brutus erdolcht wurde.
Nichts Geringeres!




Glaubt aber nicht, dass ich dazu dort eine einzige Tafel gefunden hätte.

Warum sich die Katzen gerade hier so wohl fühlen, weiß übrigens niemand, aber um der Masse der Katzen Herr zu werden, gibt es seit längerer Zeit schon eine Pflegestation neben den Ruinen, in der sich Freiwillige um Fütterung, Sterilisation und Impfungen der Tiere kümmern. Viele Berühmtheiten haben sogar Patenschaften übernommen.

Es ist ja ansonsten immer ein toller Moment, wenn man aus dem Misch-Masch-Wetter in Deutschland irgendwo im Süden ankommt. 

Und mit Rom erging es uns da nicht anders:
Wärme, Süden, laut, gut gelaunt und fröhlich! Das umschreibt am besten den Eindruck, den wir in diesen ersten Stunden in Rom, tatsächlich sogar der sogenannten blauen Stunde, gewonnen haben.

Am nächsten Tag standen dann allerdings doch Vatikan und Petersdom auf unserem Programm, aber dort ging der Rummel - wie im Reiseführer beschrieben - dann auch schon los!



Laut Reiseführer sollte man am besten morgens ganz, ganz früh dort eintreffen! Schon einmal nichts für uns... 
Wo man nun tatsächlich überall Eintrittskarten kaufen kann und in welcher Kombination - ob mit Vatikanischen Gärten oder ohne und dafür lieber mit Sixtinischer Kapelle oder noch einmal anders - hat sich uns bis zum Schluß nicht erschlossen.

Nur, dass es eine gaaaaaaaanz laaaaaange Schlange geben würde...



Tatsächlich kam es noch besser, denn der Petersdom war bei unserem Eintreffen sogar komplett gesperrt, weil der Papst eine Messe und seine Audienzen abhielt.
Nun gut...hat ja auch was, denn ansonsten hätten wir den Papst sicherlich gar nicht zu Gesicht bekommen und in Natura gesehen (denn das mit der Anmeldung zur Audienz hatten wir selbstverständlich auch versäumt).

Immerhin kamen wir tr0tz der Menschenmengen aus aller Welt ohne Probleme auf den Petersplatz selbst.





Was soll ich sagen: aus dem Fernsehen und von Bildern kennen wir ihn wahrscheinlich alle, aber wenn man dann tatsächlich auf dem Platz steht,  ist er natürlich unglaublich beeindruckend!

Ganz touristisch habe ich meinen Jungs dann auch in der mobilen Poststation des Vatikanstaats (merke: kleinster Staat der Erde! Absolut Mini!) eine Postkarte geschrieben!

Und, wenn schon, dann auch richtig: daher auch gleich die Postkarte mit Papst in Portaitsaufnahme! Muss sein, oder?!

Aber das Highlight ist unter den Kennern der sakralen und internationalen Philatelie sowieso die Briefmarke mit dem Stempel aus dem Vatikanstaat!




Und die Post von dort ist sicherlich etwas ganz Besonderes.
Nur angekommen ist sie bis heute nicht! Das Gute braucht ja auch immer etwas länger...




Die Besichtigung des Petersdoms haben wir nun auf den Nachmittag verschoben und zunächst einen Besuch der Engelsburg eingeschoben, weil es eigentlich bis dort nur eine Straße weiter zu gehen ist.


Die Engelsburg (Castel Sant'Angelo)



Die Engelsburg ist auf jeden Fall einen Besuch wert.
Solltet Ihr einmal nach Rom kommen, solltet Ihr Euch die Zeit unbedingt nehmen!

Schon wegen der umwerfenden Aussicht von Ihrer Terrasse über die ganze Stadt.












Die Bilder zeigen übrigens auch sehr deutlich, dass Rom eine echte "Zu-Fuss-Stadt" ist.

Sie ist zwar voller Sehenswürdigkeiten, und man benötigt tatsächlich Tage, wenn man alle so ausgiebig besichtigt, wie es ihnen gebührt, aber viele von Ihnen liegen auch ganz dicht beisammen.





Die Engelsburg, die übrigens ursprünglich das
Mausoleum Kaiser Hadrians war
(Ihr erinnert Euch? Der Kaiser Hadrian mit dem gleichnamigen Wall als Grenzbefestigung zwischen England und Schottland?!), diente in der Zeit, als die Pest in Rom wütete, als Schutzfestung des Papstes.

Angeblich hat man an dem Tag, als die Pest in Rom ihr Ende fand, eine Wolkenformation in Form eines Engels über der Burg gesehen, weshalb sie dann den Namen und eine Engelsstatue auf dem Dach erhielt. 

Und für uns ging es danach zurück zum Petersplatz.

Ja! Da hatten wir dann den ersten Rom-Reise-Klassiker, denn als wir in prallem Sonnenschein und Mittagshitze (wir hatten tatsächlich schon über 25'C) wieder am Petersplatz ankamen, reichte die Schlange derjenigen, die hinein wollten, schon einmal um den ganzen Platz herum!



Und wisst Ihr, wie groß der Petersplatz ist?
Die Wartezeit lag jedenfalls schon locker bei zwei Stunden.
Das war es dann für uns und den Petersdom.
Vielleicht haben wir das Ding unseres Lebens verpasst, aber wir waren beide der Ansicht, dass wir das nicht wollen. So schön kann kein Mann kein Dom sein.
Nicht mal der Petersdom!

Also sind wir wieder zurück zum Tiber gelaufen, dort über eine Brücke ins historische Rom und haben uns einfach durch die Straßen treiben lassen.

Grobes Ziel: Pantheon





Auf dem Weg kamen wir mehr oder weniger zufällig an all diesen wunderschönen Plätzen wie dem Campo de Fiori mit seinem Blumen- und Töpfermarkt oder der Piazza Navona vorbei. 
Wir mussten feststellen, dass Rom nicht nur eine echte
„Zu-Fuss-Stadt“, die Stadt der Liebe und der Kirchen, sondern dazu noch die Stadt der Springbrunnen und Obelisken ist.
Fast auf jedem Platz findet Ihr mindestens einen davon, wenn nicht mehrere.

Es macht einfach Spaß sich dort vor eine der Bars zu setzen, den lieben Gott einen guten Mann sein zu lassen und die Zeit in dieser herrlichen Stadt mit ein paar Oliven oder einer zu zweit geteilten Antipastiplatte, einem Glas Rotwein und einem Espresso (der hier wirklich köstlich ist und superklein - am besten bestellt Ihr sofort einen Doppio!) zu genießen und dem Treiben auf den Märkten oder den Leuten zuzuschauen!


Campo de Fiori 



Am Pantheon, dem ältesten Kuppelbau der Welt, erst Tempel, heute Kirche, in die durch die berühmte 9m Deckenöffnung das Tageslicht fällt, mussten wir übrigens entgegen der Ankündigung der Reiseführer in keiner Schlange stehen.

Aber keine Sorge, allein ist man dennoch auch dort nicht.









Von dort ging es weiter zum Piazza della Minerva, vor dem eine weitere kleine Kuriosität steht:
ein kleiner Obelisk, ein Geschenk zu Ehren der Göttin Isis an Kleopatra, als sie in Rom weilte, den man im 17. Jahrhundert, als er im Garten einer Kirche ausgegraben wurde, auf einen kleinen Elefanten setzte, der von Bernini entworfen wurde!




Nach dem zweiten Weltkrieg sollte er sogar von einem reichen Amerikaner, der ihn der Stadt Rom nicht abkaufen durfte, gestohlen werden.
Sagen die Gerüchte...jaja...







Noch so ein Highlight unserer Tage in Rom, über das wir heute noch schmunzeln, war dann die
Fontana di Trevi.

Muss man einfach gesehen haben!
Meint Ihr doch auch, oder?!
Denkt nur an Anita Ekbergs Badeszene in „La Dolce Vita“!

Die Erwartungshaltung meinerseits war wirklich recht groß – gebe ich offen zu, und plötzlich standen wir auf einem Miniplatz, vor einem wasser- aber nicht menschenleeren Brunnen, deren meiste Bildhauereien verhangen waren, weil er offensichtlich gerade renoviert wird. 




Man darf sich den ganzen Platz schon nicht sehr pompös vorstellen, denn das ganze berühmte Teil ist direkt an eine Hauswand gebaut - gegenüber von McDonalds.
Aber dann auch noch ohne Wasser...?! Ich sage Euch!
Wir haben wirklich gelacht!

Eine Münze konnten wir somit auch nicht über die Schulter hineinwerfen, was jetzt wohl bedeutet, dass wir Rom nicht wiedersehen werden?!
Davon ab, war das unsere Endstation für diesen Tag.

Noch mehr Überraschungen dieser Art hätten wir auch schlecht verkraften können, und für den ersten Tag waren das dann auch schon mehr Sehenswürdigkeiten als ich überhaupt gedacht hatte. 



Am nächsten Tag dann die wirklich grossen Stätten:
Colosseum, Palatin und Forum Romanum.









Alle drei Stationen liegen zwar direkt beieinander,
aber mein Tipp:
Für diese drei dürft Ihr wirklich gut und gerne
einen ganzen Tag einplanen
Es gibt so unglaublich viel zu sehen...








Und wenn Ihr Euch nur einfach auf dem Palatin - einem der sieben Hügel und legendärer Gründungsort Roms - unter die schattenspendenden Bäume setzt und einmal auf Euch wirken lasst, wo Ihr Euch befindet.

Für mich als alten Lateiner überhaupt keine Schwierigkeit.
Im Gegenteil...der ganz große Moment...!
Hier lebten, redeten und wirkten die Ciceros, Caesars, Crassus' und Brutus und wie sie in meinem Lateinbuch alle hießen.

Und dann all die alten Steine, wie mein Mann immer gern sagt...







Den letzten Tag begannen wir zunächst wieder einmal mit einem „kleinen“ Fußmarsch in den Norden Roms, weil mein Mann gern eine Katakombe sehen wollte (ich sagen nur: zuviele Monumentalfilme geschaut?!) 

Diese, die wir suchten, lag unter einer Kirche und konnte wohl auch von dort erreicht werden.

Aber was soll ich sagen?! Wie sollte es anders sein...?
Leider kamen wir in der Mittagspause dort an, und alles war geschlossen. 

Deshalb haben wir uns dann mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zur Villa Borghese durchgeschlagen, denn zum Gebäude gehört ein wunderschöner Park mit uralten Bäumen, Pinien und Brunnen, die wunderbare Schattenplätze bieten und einfach nur zum Träumen einladen.





Dort hatte ich eigentlich meine gesetzlich vorgeschriebene Mittagspause einfordern wollen, die dann aber – wen wundert hier überhaupt noch etwas? - wegen eines plötzlichen und derart heftigen Wolkenbruchs, bei dem mir innerhalb kürzester Zeit das Wasser über den Rücken und dann unten aus den Schuhen lief, ein jähes Ende fand. 

Auch ein weiterer Versuch, den Petersdom zu besichtigen, den wir nach meiner Mittagspause vorgesehen hatten, hatte sich damit erledigt.

Aber gut, man muss die Dinge nehmen, wie sie sind, oder?!

Nichtsdestotrotz ist die Villa Borghese mit der wunderschönen Parkanlage und Ihrem einmaligen Kunstmuseum ein Ort, den ich Euch wirklich ans Herz legen möchte. Das solltet Ihr allerdings unbedingt rechtzeitig einplanen, und schon lange im Voraus im Internet Eure Karten reservieren. Man lässt dort nämlich nur eine streng begrenzte Anzahl von Besuchern ein und ist daher meist über zwei Wochen im Voraus ausgebucht!

Dabei könnt Ihr dort die wohl berühmteste und wertvollste private Kunstsammlung bzw. den Teil, der nicht von Napoleon in den Louvre abtransportiert wurde, besichtigen.

Ihr seht, es lief nun wirklich nicht alles wie am Schnürchen, und war gerade deshalb einfach wunderschön.

Man kann auch solche Dinge mit Humor nehmen und noch lange darüber schmunzeln. Ist ja schließlich auch niemand verletzt worden, oder?!

Man verzeiht Rom sowieso fast alles.





Und?

Tun Euch nun die Füße nun von der Lauferei weh?
Bestimmt! Aber es lohnt sich, oder?!





Für heute war das genug Rom.
Alia

Aber in einem anderen Post werde ich Euch auf jeden Fall noch mindestens zehn ureigene-Lillewind-Tipps und meine ganz eigenen Eindrücke zu Rom aufschreiben und zeigen, und ich hoffe, Ihr seid wieder dabei, wenn es hier heißt:
Ave! Lillewind ad portas!

Eure Lillewind





















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