Samstag, 14. November 2015

Warum Du Dich ausdrücklich freuen kannst, wenn es mal anders kommt als gedacht!








Kürzlich habe ich den Artikel einer erfahrenen Yogini gelesen, in dem es um unerwartete Situationen und Veränderungen im Leben geht, und wie wir darauf reagieren.
Ob Du Dich davon ärgern läßt, oder ob Du es annimmst als das, was das Leben Dir bietet.

Und ich habe zunächst ganz unyogisch darauf reagiert und mich leicht lächelnd gefragt:
Hat die keine Kinder?!
Dafür entschuldige ich mich hier natürlich noch einmal ausdrücklich. So etwas denkt man ja eigentlich nicht...?!

Aber dennoch.... Kindern zu haben heißt, dass garantiert bis abends alles anders kommt als Du morgens dachtest.

Wer Kinder hat, durchlebt am Tag so viele unerwartete und ungeplante Situationen, dass man irgendwann sogar nicht mehr davon spricht, wenn das Leben wieder einen Haken schlägt.
Wie oft fragt mein Mann mich abends: "Wie war es dann da und da..?", weil ich ihm Tags zuvor von meinen Plänen erzählt hatte, aber ich weiß dann manchmal noch nicht einmal mehr, wovon er spricht, weil das für mich schon wieder lange abgehakt war...
...weil wieder etwas dazwischen gekommen war.
Sei es ein krankes Kind, ein veränderter Stundenplan, ein Freund des Kindes, der eine Verabredung abgesagt hat, und, und, und...!
Nicht umsonst sind Mütter die Meister des Improvisierens. Ich glaube sogar, eine Mutter hat es erfunden.


Aber im Ernst...

Ich war tatsächlich noch nie sehr flexibel – auch schon ohne meine kleine Familie nicht -, und mache noch heute tausend Listen, die mich vor Überraschungen und Improvisation schützen sollen.

Ich habe es auch zugegebenermassen nicht gern, wenn meine Pläne, wie der Tag aussehen sollte, durchkreuzt werden.

Ein Beispiel:
Kürzlich plante ich z.B. meine Abwesenheit während einer Geschäftsreise und fand, ich habe alles gut im Griff, alles geregelt und alle informiert.

Da teilt mir das Kind plötzlich mit, dass es ein Kostüm als antiker Grieche benötigt. Grieche! Neben diversen Cowboy, Clown-, Indianer-, Handwerker- und Tierkostümen, gibt es bislang noch nichts Antikes in Kindergröße in unserem Repertoir.
Mir blieben noch zwei Tage, eines zu besorgen – aber eigentlich gar keine Zeit noch in irgendeine Stadt zu fahren (Ihr erinnert Euch? Ich bin ein Landei?!).

Bei sämtlichen Online-Shops, die Express-Lieferung anboten, war die richtige Größe vergriffen.
Und das kam nun noch zu all den anderen Dingen, die sowieso schon auf meiner Liste standen, bevor ich aufbrechen konnte, hinzu.
Also...Grausen und am liebsten Kopf in den Sand stecken, aber dann rief ich in einer Art letzter Hoffnung eine Freundin an, die fast alles in ihrem Keller hat und sich demnächst mit einem Kleiderverleih selbstständig machen sollte, bekam das Kostüm und obendrein die liebsten Worte ever und ein Gespräch mit einem besonders lieben Menschen, für das ich mir in dieser hektischen Situation sonst niemals mehr die Zeit genommen hätte.

Beide waren glücklich: Kind und Mutter!

Nichts also schöner, als wenn Pläne einmal durchkreuzt werden, oder?! Oder etwas Neues obendrauf kommt.

Aber auch ohne Kinder gibt es hunderte von möglichen Situationen und Ereignisse, die bewirken können, dass unser Tag oder unsere Pläne auf jeden Fall anders verlaufen werden, als gedacht.

Sei es der platte Reifen, mit dem wir nicht zur Arbeit fahren können, sondern erst in die Werkstatt, wo wir dann den hübschesten Monteur der Welt kennenlernen, die plötzliche Erkältung, weshalb Du nicht zum Sport gehen kannst, und stattdessen den besten Krimi ever im Fernsehen siehst, und, und, und…!

Ihr wißt es selbst. Man kann sich in manchen Situationen einfach ärgern, bis man in der Magengegend ein flaues Gefühl und einen Riesenkrach mit der besten Freundin hat, weil die eine Verabredung abgesagt hat, oder aber, Du nimmst es an – und änderst Deine Pläne und machst unter Umständen etwas noch viel Besseres daraus.

Dazu habe ich kürzlich von einer tollen Frau einen wunderbaren Satz gehört:

"Wenn es im Leben nicht so kommt, wie ich dachte
, dann kommt es besser!"


Mit einem Partner und Kindern, verdoppeln oder verdreifachen sich dann die Möglichkeiten, die Deinen Tagesrhythmus durcheinander bringen nicht nur, ich denke, sie potenzieren sich.

Ihr werdet es wissen, manchmal kann man keinen Nachmittag planen und bringt ihn dann wirklich so zu Ende wie gedacht.
Eine Stunde ist manchmal nicht planbar.



Und je mehr Leute zu Deinem nahen Umfeld gehören, desto mehr Risiko auf Unwegsamkeiten.

Bei Familie Lillewind verläuft tatsächlich kaum ein Wochenende wirklich so, wie wir es am Freitag angedacht hatten.

Das ist auch klar, weil einfach so viele Räder im sozialen Geflecht ineinander greifen.

Jede Aktion eines Menschen zieht andere Reaktionen anderer Menschen nach sich, die wiederum andere Menschen beeinflussen können.

Und je unsteter die Menschen, mit denen man zusammenlebt, desto weniger planbar wird Dein Leben.

Wenn Deine Kinder klein sind, sind sie die Pläne-Crasher in Person, und dann müssen die Menschen um Dich herum, denen Du wirklich wichtig bist, übrigens auch genau das können, was Du als Mutter schon zwangläufig lernst:

Nämlich mit Änderungen im Leben klar zu kommen und sie als das anzunehmen, was sie sein können:
Eine Chance, etwas noch Besseres zu bekommen.

Als Mutter ist man daher allerdings manchmal auch das, was der Volksmund „unzuverlässig“ nennt.

Und das nicht, weil es eine Charakterschwäche ist.
Deshalb tu Dir selbst den Gefallen, und wirf Deinen Perfektionismus über Bord.
Denn, wenn Du es nicht tust, wirst Du Dich unnötig aufreiben, und daran krank werden.

An dieser Stelle sollte ich vielleicht erwähnen, dass das oben genannte Kostüm des antiken Griechen letztendlich natürlich gar nicht gebraucht wurde, denn... Naaaa?! Wer hätte das gedacht? Mein Kind wurde über Nacht kank!

Also, laß los!

Und kann Deine Freundin nicht akzeptieren, dass Du eine Verabredung mit ihr erst 15 Minuten vor dem Treffen absagst, weil Dein Kind plötzlich Fieber bekommt, und Du Dich nicht gut dabei fühlst, es in die Hände des Babysitters zu geben, dann ist es nicht Dein Problem, wenn sie verärgert ist.

In Wirklichkeit hat sie das Problem.

Sie hat noch nicht begriffen, dass man eine Veränderung im Leben, auch wenn sie noch so kurzfristig ist und einem im ersten Moment nicht reizvoll erscheint als das nehmen muss, was sie ist:
Die Chance auf noch etwas Besseres und die Lebendigkeit, die uns ausmacht.

Deshalb zeig Ihr dann einfach diesen Artikel und sag Ihr:

Lass los, Süsse! Das ist das Leben!

Lies auch Du ihn Dir noch einmal durch, wenn Dein Chef Dir kurz vor Feierabend noch verkündet, dass Du Überstunden machen mußt, oder eine von Dir geleistete Arbeit nicht seinen Ansprüchen genügte.
Dann lass Du los!

Daß Dinge in unserem Leben nicht so laufen, wie wir es geplant hatten oder gern hätten, erinnert mich immer an folgende Situation:

Du fährst mit Deinem Auto eine Strasse entlang durch ein Tal. Du hast ein bestimmtes Ziel, dass Du erreichen möchtest und hast Dir deshalb genau diese Strasse ausgesucht.

Vielleicht, weil sie die kürzeste Strecke bedeutet?
Die schönste Aussicht bieten soll? Oder Du sie immer schon gefahren bist? Was auch immer?!

Plötzlich liegt mitten auf der Strasse aber ein Felsbrocken, an dem Du nicht vorbeifahren kannst. 

Und jetzt denk mal genau nach:
Was machst Du in einem solchen Augenblick?

Bleibst Du wirklich mit dem Auto vor dem Felsbrocken stehen und weinst und schreist und ärgerst Dich?
Und veränderst nichts an dieser Situation?

Nein!
Vermutlich wirst Du kurz schimpfen und Dich ärgern, aber dann zurücksetzen, bis zur nächsten Abzweigung zurückfahren und es dort noch einmal versuchen, obwohl Du ja eigentlich den Weg durch die Schlucht nehmen wolltest.

Und vielleicht wirst Du dann feststellen, dass Du von dieser anderen Straße aus sogar das Meer sehen kannst und nicht nur – wie vorher – Felswände!



Und so machst Du es jetzt auch im Leben!

Denn, wenn es anders kommt, als Du dachtest, dann kommt es besser, oder!


Deine Lillewind




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