Donnerstag, 11. Juni 2015

Chalk Paint - Oder die Farbe, die man nicht zusammen mit seinem Mann verarbeiten sollte….









Mann ist echt ein handwerkliches Allround-Talent
- das muss ich hier einmal ganz stolz erwähnen!

Aber eines hat er einfach nicht:

Zeit!

Gerade hat zudem die Segelsaison angefangen, und
da weiß ich genau, dass meine häuslichen Deko-
oder Renovierungsprojekte erst einmal ganz unten
auf der männlichen Prioritätenliste stehen.

Es ist jedes Jahr dasselbe:
Was ich bis Mai nicht habe, bekomme ich in der Regel auch frühestens im Herbst gemacht...

Nun wartet unser Jüngster aber schon seit Januar,
genauer gesagt, seit wir in seinem Zimmer endlich
die alten Möbel, die zugegebenermaßen noch das
Kleinkinderzimmer unseres Grossen und ein I-Männchen-Schreibtisch waren -
gegen weiße Regale, ein breiteres Bett und einen neuen Schreibtisch eintauschten, darauf, dass wir seinen alten Kleiderschrank dazu passend weiß streichen. 

Bei dem habe ich mich nämlich durchgesetzt.
Ganz ehrlich, warum immer alles gleich ganz neu kaufen?
Klar, ist der Landhausstil des Schrankes auch nicht
mehr mein Stil, aber lieber mal diesen aufpimpen, 
als einen Vollholzschrank für einen Appel und ein Ei weggeben, oder?! 

Seit längerem habe ich deshalb darüber gegrübelt, 
wie ich diesen geölten Schrank weiß streichen könnte.

Innerlich sträubten sich mir allein schon die Nackenhaare bei dem Gedanken an den Lack- und Terpentingeruch im
Zimmer unseres Sohnes, und 
– das muß ich auch zugeben:

Ich bin eben NICHT das handwerkliche Talent, und meine Ausdauer und Geduld haben auch sehr enge Grenzen. 

Durch Zufall bin ich dann in einem wunderschönen Laden mit vielen schönen Dingen aus Holland auf Kalkfarben gestoßen. 
Sie sind wasserlöslich, fast geruchsfrei, und jeder handwerkliche Trottel
– ich also – 
soll damit klar kommen können, denn sie wird ausgerechnet NICHT in sauberen Strichen verteilt, sondern hin- und hergeschmiert, bis jede Pore des Holzes abgedeckt ist. 

Außerdem erklärte man mir, daß ich den geölten Schrank vor dem Streichen nur mit Soda abwaschen müsse, was ja ein uralter Haushaltsreiniger und für die Umwelt ziemlich unschädlich ist.

Gefiel mir also alles gut. 



Die Optik des gestrichenen Teils geht eher in die Richtung Shabby Chic (zugegeben…schon sehr shabby) als chic. 
Aber: Perfekt, fand ich! 

Als die Farbe schließlich ankam, war der Chef Mann des Hauses dann aber doch etwas irritiert. 
Ihr wißt ja: 
Streichen, Schrauben, Hämmern = Männersache. 
Muss Frau halt warten, bis Mann Zeit hat, oder?! 

Prompt kam auch das "Hilfsangebot“! 
Ohje…sehr nett….und ganz unerwartet…! 
Aber….

DIESER SCHRANK SOLLTE JA NUN MEIN
PROJEKT WERDEN, oder?! 

Ich konnte mich schließlich innerlich nun auch schon seit fast sechs Monaten darauf einstellen. 

Ausserdem kenne ich meinen Mann nun schon seit ein, 
zwei Tagen und wußte genau, wo sein Problem bei dieser Farbe liegen würde... 

Aber egal, ich würde den Schrank auf jeden Fall 
allein bearbeiten!
Basta! 

Dann kam der Tag der Tage, und, wenn ich ehrlich sein soll, bekam ich schon Angst, als ich den Kleiderschrank endlich ausgeräumt und dann auch irgendwann endlich aus- und abgewaschen hatte. 

Das würde ein echtes Projekt werden!
Ich sah meinen Sohn schon wochenlang um Wäscheberge herumleben.
Mittendrin der Schrank, der auf die Weiterbehandlung wartete, weil mir dann doch immer wieder etwas dazwischen gekommen ist, was wichtiger ist…
...als da wären abzuhörende Lateinvokabeln, einzupflanzende Tomatenpflanzen, zu fahrende Kinder, größere Projekte im Büro, zu schreibende Blogposts…

Als daher mein Mann irgendwann nochmals das Angebot machte, mir zu helfen (er kennt mich ja schon ein, zwei Tage?!), nahm ich an.
Frauen sind ja manchmal so geradlinig!




Also wurde der Schrank eines schönen Sonntags auf die Terrasse getragen, weil draußen herrlichster Sonnenschein herrschte, und das Wetter eigentlich viel zu schade war, um drinnen zu werkeln.

Und dann ging es los!

Ich wußte ja, dass die Farbe total dickflüssig ist.
Kalkfarbe eben.
Ein wenig muss man sich das allerdings vorstellen wie Zahnpasta.
Und genau so müßt Ihr Euch auch das Auftragen vorstellen!
Als würdet Ihr Zahnpasta verteilen, die ja auch noch recht schnell trocknet.
Was einerseits den Vorteil mitbringt, dass praktisch jedes Material mit dieser Farbe gestrichen werden kann, was natürlich aber auch zur Folge hat, dass sie nicht wie ein Lack verteilt werden kann / muss.

Und dann fing mein Mann an, zu streichen...!
(...und der Schrank war nun wirklich nicht sein Premierenstück)

Er fing an der rechten Außen-Schrankwand an – ich an der Linken.

Total ungläubig machte er die ersten Pinselstriche, brummelte vor sich hin, schaute ein paar Mal irritiert auf das, was ich da machte, dann auf das, was er da machte 

– und kam merklich überhaupt nicht klar!

Ich dagegen fand es herrlich, die Farbe hin und her zu schmieren, und die alte Farbe ratzfatz verschwinden zu sehen.
Mein Mann konnte schon mit dem Ausdruck "Shabby Style" nichts anfangen

- und fing an, zu schwitzen.

„Und Du meinst, das soll SOOO aussehen?
Du meinst, das muss nicht zweimal gestrichen werden?
Soll ich nicht hier … abkleben? …und da?“ 

Mensch, der Mann konnte einfach nicht damit umgehen, 
dass einfach nur geschmiert wurde.
Unglaublich! 

Ich habe also meine Seite fertig "geschmiert" und dann mal
die Seite gewechselt, um mir sein Ergebnis anzusehen.
...und wäre fast zusammengebrochen!

Fein säuberlich war die Farbe schön verdünnt in ordentlichen Bahnen aufgetragen.
(So ordentlich, wie man das mit Kalkfarbe nur kann.)
Jedes Astloch und jedes alte Gekritzele der Kinder noch unter der Schicht sichtbar.

Sein Kommentar:
Das würde er zweimal streichen.
Dann sähe das super aus.
Und ganz ordentlich!

Super? Ordentlich??
Shabby Chic sollte das werden!
Ich war kurz vor dem Nervenzusammenbruch…

Ich sah auch in Gedanken schon die beiden Türen vor mir. Seine und meine! Der zweigeteilte Schrank!
Schönster, hingeschmierter Shabby Chic versus deutsche Ingenieurs-Genauigkeit.

Süss, was?!
Nein! Untragbar!

Das sah mein Mann dann auch ein.
Und auch, dass ich den Style einfach besser drauf habe! Hah...!
(ich will jetzt auch gar nicht darüber nachdenken, ob es ein Kompliment ist, wenn jemand sagt:
"Shabby kannst Du gut!?!")

Jedenfalls überließ er mir dann den Schrank!  Den ich dann in herrlichstem Shabby-Gehabe zu Ende beschmiert gestrichen habe.
Wunderbar!

Die Farbe war übrigens schon nach einer Stunde komplett getrocknet, aber ich habe trotzdem erst am nächsten Tag den letzten Schritt erledigt, und über der Farbe einen transparenten Wachs aufgetragen.

Und schaut mal! Sieht doch gut aus, oder!?






Nicht chic aber shabby!

Und für jeden handwerklichlich total Unbegabten zu machen. Je unbegabter umso besser!
– man darf nur, um Gottes Willen, kein Ingenieur sein.
Das nur als kleinen Tipp für alle, die daran denken, einmal mit dieser Art Farbe zu arbeiten.
Ich persönlich habe auf jeden Fall noch das eine oder andere Stück im Kopf, dass ich damit streichen möchte.



Und zum Schluß mache ich noch einen U-Turn beim Thema, denn ich habe da noch einen ganz anderen Tipp für Euch!

Ich weiß ja, dass Ihr genau wie ich auf Dinge steht, die zum einen schön anzusehen aber auch praktisch und am besten auch lecker und gesund sind!

 
Bei Esther vom Blog
Blickwinkel
könnt Ihr momentan wunderschöne Dinge
des Shops Geliebtes Zuhause gewinnen.


Schaut doch mal hier.

Ich mache natürlich auch mit, denn ich bin ganz scharf auf die tollen Gläser von Ball Mason.

Schließlich trinkt auch das Auge den Smoothie mit, und mein Mann kann seinen Smoothie damit auch noch „schön" und "auslaufsicher" zur Arbeit transportieren.

Und, da ich ab heute auch endlich wieder meine Bio-Gemüsekiste bekomme, kommt ein neues „grünes Kochbuch“ doch immer gut, oder?!

Schaut einfach mal rein – sie hat nämlich auch immer soooo schöne Photos, und ein Besuch bei ihr lohnt sich sowieso!


Die Aktion geht bis zum 27.06.2015.


Liebste Grüße

Eure Lillewind


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