Gerade in Zeiten, die einem viel abverlangen, kommt es irrwitzigerweise immer wieder vor, dass man ausgerechnet das vernachlässigt, das einem doch dann am meisten helfen würde.
Da schafft man es doch tatsächlich
erfolgreich, sich einzureden, dass man keine Zeit für solche Dinge
findet, auch wenn sie einem wahrscheinlich doch gerade da die nötige
Entspannung und Erdung schenken würden, damit der Stresspeak nicht
ganz so hoch ausfällt.
So hatte ich seit einiger Zeit auch leider
komplett meine Routine beim Yoga verloren.
Obwohl ich doch genau weiß, was Yoga
mit mir macht, und wie gut es mir gerade in anspruchsvollen Zeiten
tut, habe ich es weder "geschafft", ins Studio zu gehen, noch meine
Matte zuhause auszurollen oder eine DVD o.ä. anzuwerfen.
Meine eigene Kreativität beim
selbstständigen Planen einer kleinen Yogaeinheit war bislang ohnehin
immer nur sehr begrenzt.
Irgendwie war ich da immer der Typ
„Bespaß-mich-mal“, statt mir selbst Gedanken darüber zu machen,
welche Art der Yogapraxis mir heute gut täte, oder gar dem Ganzen
auf der Matte einfach einmal freien Lauf zu lassen, d.h. mit ein paar
Sonnengrüßen zu beginnen und mich zu dehnen, twisten usw.
Zudem hatte ich in der letzten Zeit
jede Menge Ausreden zur Hand. Von „zu früh“, „zu spät“, „zu
kalt“, „zu warm“ über „gerade zuviel gegessen“ (das ist
die Allerschlimmste, oder?!) bis zum einzig nicht von der Hand zu
weisenden Argument: „ZU WENIG ZEIT“!
Alles schon benutzt.
Dabei weiß doch inzwischen schon jedes
kleine Kind, dass man gerade in den Zeiten, wenn alles zuviel aber
der Tag zu kurz scheint, Yoga braucht.
Und warum nicht einmal nur 15 Minuten?
Warum sich selbst gleich damit unter
Druck setzen, dass man unter einer Stunde gar nicht anfangen muss?
Zu diesem Thema habe ich zuhause schon
ein halbes Bücherregal voller Yoga-Bücher, um mir Inspirationen und
Erklärungen zu holen, aber kürzlich bin ich auf das wunderschönste
Yoga-Buch überhaupt gestoßen.
Und natürlich muss ich Euch deshalb
auch hier davon erzählen.
Wie gesagt, ich habe schon einige
anleitende und erklärende Yoga-Bücher gesehen, aber
A N K O M M E N
von und mit der reizenden
Yogalehrerin Annika Isterling
mit Photos von Felix Matthies
Es spricht besonders die Yogis an, die
– wie ich - nicht ganz unvertraut mit Yoga sind, denen es aber –
wie ebenfalls mir - aus verschiedenen Gründen nicht gelingt, ihr
ganz eigenes Yoga zu praktizieren.
Zunächst fiel mir das Buch, sagen wir
mal von berufs wegen durch seine wunderschönen Photos und die
Aufmachung auf.
Dieser Stil...seuffzzz.. einfach ein
Augenschmaus.
Ich mag es ja im Grunde gar nicht, wenn
beim Yoga zu sehr der sprituelle Teil dargestellt wird.
Natürlich gehört der dazu, aber
zuviele Räucherstäbchen und zuviele Buddhas...nein, danke.
Ich mag es lieber etwas zurückhaltender
oder eine gute Mischung aus Spiritualität und modern.
Aber, ganz ehrlich, auch ich habe
Räucherstäbchen im Haus und besitze eine kleine Buddha-Statue und
einen kleinen Ganesha, weil ich gerade diesen kleinen Hindu-Gott so
mag.
Er steht für Neuanfänge und räumt
Hindernisse aus dem Weg. Genau meines!
Außerdem besitze auch ich seit kurzem eine
kleine Klangschale, die ich mir von dem buddhistischen Stupa in
Spanien, von dem ich Euch in meinem Spanien-Post geschrieben hatte,
mitgebracht habe. Ich habe die Klangschale dort getestet, und ihr
Klang und ihre Schwingungen taten meinem Kopf sofort unglaublich gut.
All diese kleinen, liebgewonnen
Gegenstände, die für mich so besondere Bedeutung haben, und meiner
Entspannung und Erdung helfen, habe ich nun genutzt, und mir –
worauf mich Annika in ihrem Buch gebracht hat– in unserem
Schlafzimmer einen kleinen Bereich geschaffen, der nun
M E I N
ganz eigener Yogabereich ist.
ganz eigener Yogabereich ist.
Besonders symbolisiert durch ein
kleines Regal oder Tischchen, der meine Klangschale, meinen kleinen
Ganesha, den Buddha und eine Mala beherbergen.
So grenze ich nun ganz deutlich meinen
kleinen Freiraum für Yoga ab.
Auch gern einmal modern kombiniert und mit
einem schönen Blumenstrauss o.ä.
Und genau so paßt es in mein Leben und räumt
Yoga einen besonderen Platz darin ein.
Und erinnert mich immer wieder daran,
dass ich J E D E R Z E I T und ohne große Umstände
Yoga üben kann.
Ohne Ausreden.
Und es funktioniert.
Das hat Annika Isterling mit diesem
wunderschönen Buch schon einmal gut geschafft!
Aber weshalb gefällt mir das Buch
noch so gut?
Annika ist wirkt authentisch bis in die
Fusspitzen.
Keiner könnte besser davon schreiben,
wie schwierig es sein kann, seine eigene Yogapraxis in den Alltag zu
integrieren, wenn er nicht selbst zwei Kinder hat, beruflich modelt
aber auch Yogastunden im eigenen Studio gibt.....
Da kommt doch gleich der Gedanke: „Wenn
die das schafft, bekomme ich das auch hin!“
Und, YES, I DO!
15 Minuten täglich und eine wenig
Meditation tun schon etwas mit Dir!
Sogar etwas mehr!
Und ich bin so glücklich über die
Hilfestellungen dieses Buches, das Dich so richtig an die Hand nimmt.
Es erklärt Dir eigentlich alles, was
Du für den „Yoga-Hausgebrauch“ brauchst.
Es sagt Dir, was Yoga (heute) bedeuten
kann, wie Du Yoga in Deinen Alltag integrieren und welche Hilfsmittel
Du gebrauchen kannst, und woraus eine Yogasession FÜR DICH bestehen
könnte.
Am angenehmsten empfinde ich dabei,
dass das alles ANREGUNGEN sind, ohne, dass Dir etwas aufgezwungen
wird.
Das Buch zeigt Dir die einzelnen Asanas
in wunderschönen Photos und genau beschrieben, und das Beste, das
dieses Buch bietet, weil es mir selbst auch in den vielen Jahren
meines Yogas noch immer fehlte:
Annika erklärt Dir, wie Du Deine ganz
eigene, für Dich zugeschnittene Yogasession, nach dem
Baukastenprinzip aus Asana-Modulen zusammensetzen kannst.
Du wirst wisse, wie eine Yogastunde
idealerweise aufgebaut sein sollte, und kannst nach den einzelnen
Kapiteln Notizen machen und erfährst einiges, das es Dir leichter
machen kann, Yoga in den Alltag zu integrieren.
Und dabei bekommst Du das Gefühl, dass
Du dabei mindestens soviel Power bekommst, wie diese sympathische
Annika Isterling.
Wir werden mal sehen, oder?!
Zumindest bin ich so inspiriert, dass
ich meine Yogamatte mit in den Urlaub genommen habe, und das
geschafft habe, was ich seit Jahren, ach, seit einem Jahrzehnt tun
möchte,
nämlich die Sonne am Meer mit dem
Sonnengruß zu begrüßen.
Und so war ich tatsächlich morgens um
fünf Uhr die erste und einzige Person auf dem Dünenübergang zum
Strand, und habe mich der aufgehenden Sonne entgegengedehnt.
Ich habe im Baum meine Bodenhaftigkeit
und mein Durchhaltevermögen gestärkt, ein paar
Core-Übungen für meine innere
Stabilität geübt, damit ich einmal über die Kraft verfügen werde,
in meinem Leben immer genau so zu handeln, wie es meinen Werten
entspricht.
Ich habe getwistet, und durch
Trikonasana, das Dreieck, meine Hüftmuskulatur gedehnt, was
bewusstes Loslassen – und davon brauche ich viel – erleichtern
soll.
Ja, und ich habe morgens um kurz vor
sechs Uhr am Strand von Westerland auf Sylt im Shavasana dagelegen.
Und das alles hat soooo gut getan.
Und niemand anderes war bei mir als
eine handvoll Kaninchen, die sich im herauf- und herabschauenden Hund
gedehnt und die Kuh und die Katze geübt haben, während sie das
Dünengras abgemümmelt haben.
Und nun schau, ob Du sie auf den Photos
findest
Keep your way!
Mit liebsten Grüßen
von
Eurer Lillewind
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen