Freitag, 21. Oktober 2016

Amsterdam - Oder wie wir uns einen Tag lang durch die niederländische Hauptstadt frassen und dabei Fahrrad fuhren






Zu unseren Plänen für unseren Herbsturlaub in Holland gehörte diesmal auch der Punkt, wieder einmal Amsterdam zu besuchen.

Strand- und Erholungsurlaub  kann man nicht genug haben, und trotzdem...wir hatten es in diesem Jahr wirklich schon reichlich, und manchmal benötigt man zwischendurch auch einfach einfach wieder neue Eindrücke.

Außerdem liebe ich die Städte diese kleinen Landes mit seinen Cafés und Geschäften ja ohnehin so sehr.
Ihr erinnert sicher?!









Herr Lillewind denkt da ja leider – wie Ihr ebenfalls inzwischen wisst – etwas anders als ich.

Zum einen birgt der Besuch einer Stadt grundsätzlich viel zu viele Möglichkeiten für Frau, Geld auszugeben.

Zum anderen habe ich Euch ja schon hier davon geschrieben, dass Herr Lillewind Menschenaufläufe einfach gar nicht mag.

Um das Ganze zu entzerren, hatte ich diesmal daher den Plan, Amsterdem nicht auf die klassische Art zu besuchen, d.h. mit nervenaufreibendem Parkplatzsuchen im Zentrum, um dann pro Stunde drölf Millionen Euro zu bezahlen.

Kein Scherz – ich habe in Amsterdam im Parkhaus schon 50,- für einen Tag bezahlt – und das gern, weil es nach stundenlanger Suche die einzige Alternative zum Nachhausefahren war.












Eine gute Alternative ist es natürlich grundsätzlich, mit öffentlichen Verkehrsmitteln in die Stadt zu fahren.

Allerdings ist die Stadt wiederum auch nicht klein, und
u.U. an einem Tag nicht zu erlaufen, wenn man keine speziellen Ziele hat, sondern man ich nur treiben lassen möchte.

Und wir hatten tatsächlich bewusst keinen festen Sightseeing-Plan, der z.B. Museen, ect. enthielt.

Es gibt in Amsterdam sehr viel zu sehen, und einige tolle Museen, aber um das Van-Gogh-Museum, Heineken-Museum oder Sex-Museum zu besuchen, sollte man entweder über 18 Jahre alt sein oder ausreichend Zeit mitbringen.

Dieses Mal wollte ich persönlich einfach nur die Stadt mit ihren schönen Grachten auf mich wirken lassen, hier und da einen Kaffee in einer schönen Bar an einer Gracht trinken oder etwas Nettes essen, ein paar schöne Deko-Läden betreten und mich etwas durch die engen Straßen treiben lassen.








Der Plan war daher folgender:

Fahrräder auf das Autodach packen, von Egmond mit dem Auto bis in einen der Vororte von Amsterdam fahren, der in, für Radfahrer, erreichbarer Nähe zum Zentrum liegt (ca. 3-6 km außerhalb also), dort einen P+R- Parkplatz oder einen anderen kostenpflichtigen aber dafür sicheren Parkplatz anfahren, Räder vom Dach nehmen, in die Stadt radeln, dort mit den anderen radelnden Holländern durch die Strassen fahren, von Zeit zu Zeit das Rad irgendwo anketten und zu Fuss eine Ecke näher erkunden.

Für diese Zwecke hatten wir uns den Park+Ride-Parkplatz in Sloterdijk ausgesucht. Der ist mit 1,50€ pro Stunde bezahlbar und die Innenstadt erreichbar.

Das klappte grundsätzlich auch wunderbar.

Ich kann Euch diese Art der Anreise grundsätzlich wirklich nur empfehlen, denn tatsächlich führen von den Vororten aus gut ausgeschilderte Radwege bis ins Zentrum.


So fuhren wir auch gegen 11.30h auf den Parkplatz in Sloterdijk und fanden zu unserer Freude auch gleich mehrere freie Plätze.

Es konnte also losgehen:
Fahrräder vom Dach und dann ab zur Parksäule, um zu bezahlen.
Das erwies sich schon einmal als falsche Reihenfolge. 
Besser wäre gewesen: Erst zur Parksäule und DANACH die Fahrräder vom Auto montieren.
Warum, erkläre ich Euch jetzt:
Das Ganze ist im Grunde denkbar einfach.
Man gibt an der Parksäule zur Bezahlung das Kennzeichen seines Autos und die gewünschte Parkdauer ein und erfährt dann, wie hoch die zu zahlenden Parkgebühren sind.
Der besondere Bonus auf den Park*Ride-Parkplätzen ist, dass Euch die Parkkosten sogar angerechnet werden, falls Ihr mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in die Stadt fährt.
Einziger Haken: erst einmal muss man die Parkgebühren bezahlen.

Und das – aus Sicherheitsgründen – bargeldlos.
Für Holländer auch via Savecard – für uns allerdings NUR mit Kreditkarte UND Geheimnummer.

Und da lag unser Problem.
Ich hatte nämlich gar keine Kreditkarte dabei, und mein Mann hatte seine zwar dabei, aber der Bleistift, mit dem er die Geheimnummer darauf notiert hatte, war verwischt.
Nein, kleiner Scherz: wegen zu seltener Benutzung hatte er die Geheimnummer einfach vergessen.
(DAS würde Frau ja nie passieren, oder!? Das sie die Karte zu selten benutzt, meine ich....)

Und so standen wir nun auf dem Parkplatz in Sloterdijk!
Das Portemonnaie voll ausreichendem Bargeld plus diverser Eurocheck-Karten und einer Kreditkarte – ohne Geheimnummer – und waren nicht in der Lage, die Parkgebühr zu bezahlen!

Also...
Plan A:
Adieu!

Folgte Plan B:
Fahrräder wieder auf das Autodach montieren, sich nicht die Laune verderben lassen, und nach Parkplätzen am Straßenrand in den Vororten suchen.
Da gab es auch tatsächlich jede Menge.




Also, noch einmal:
Die Idee, mit dem Fahrrad in die Stadt zu fahren, ist wirklich super!
Aber: Es gibt überall diese bargeldlosen Zahlautomaten, die die Geheimnummer meines Mannes wissen wollten.

Wenn es nicht so traurig gewesen wäre, hätte ich lachen müssen.
Es lag nicht am Geld, und wir waren willig, zu zahlen – aber man ließ uns einfach nicht!

Und wegen der Fahrräder auf dem Autodach, war es auch keine Option mehr, einfach einen Parkplatz in der Innenstadt suchen, da dieser zu hoher Wahrscheinlichkeit in einem Parkhaus läge, das kaum höher als unser Auto wäre.

Irgendwann fanden wir dann in einem Industriegebiet einen Parkplatz am Straßenrand zwischen LKWs. 
Keine Parksäule weit und breit!
Und ca. 5,8 km mit dem Fahrrad bis zur Innenstadt zu fahren.

Ja, liebe Leute, da haben wir das gemacht, wovon ich Euch ansonsten eigentlich abraten würde: 

Wir haben das Auto dort abgestellt und ausgeblendet, dass Leute in Amsterdam bei ihrer Rückkehr zum Auto angeblich schon Autos ohne Räder vorgefunden haben.

Und ratzfatz waren wir auch auf dem Radweg in die Innenstadt, der übrigens schon nach kurzer Zeit durch den pulsierenden

führte, der mich sehr an den Central Park in New York denken ließ.
Hier begegnet man jeder Menge Jogger, Hundebesitzer, und es bieten sich verschiedene Freizeitmöglichkeiten.
Alles da! Eine ganz besondere Atmosphäre.

Und der Park grenzt praktisch direkt an die Innenstadt.

Wir gelangten schon nach ein paar Metern an die äußerste der Amsterdamer Grachten: der Prinsengracht.







Und hier begann dann – völlig ungeplant - unsere kulinarische Tour durch Amsterdams „süsseste“ Läden.

Denn es ist wirklich schlicht nicht möglich, 

 in der Korte Prinsengracht, an dem wir zufällig vorbei kamen, einfach links liegen zu lassen.





Schaut doch einmal selbst, was es alles gibt:

Riesige Kokosmakronen, riesengroße pastellfarbene Baiserbälle, Macarons in schönsten Farben, Schokoladen in traumhaften Geschenkverpackungen, und, und, und...
Piet fielen die Augen fast aus dem Kopf.














Dennoch war unser Plan, zunächst ganz ins Zentrum, bis zur Koniginnenplein zu fahren, und uns von dort weitertreiben zu lassen.

Für uns ging es also in flottem Tempo im Strom mit gefühlten 300 Radlern, die einen rechts wie links überholen, weiter.
Vorbei an richtig netten Geschäften, Bars, Cafes und auch den obligatorischen Coffeeshops.
Allerdings hatte uns die Parkplatzsuche schon einiges an Zeit gekostet, und unser kleiner Sohn wurde zunehmend ungemütlicher, weil er zum einen Sorge hatte, einen von uns im Fahrradgetümmel - unterschätzt nicht die Zahl der Radfahrer! - zu verlieren, aber vorallem, weil er vom Hunger geplagt, nach Essen verlangte.

Inzwischen waren wir auch im Zentrum, in Sichtweite des grossen, altehrwürdigen Gebäudes des Edel-Shoppingcenters



angekommen, als sich die Situation dramatisch zuspitzte.

Hungriger Sohn - und plötzlich auch hungriger Mann - verlangten nach sofortiger Nahrung.

Und so kam es, dass wir in Amsterdams vermutlich schlechtester Grillbude landeten.

Leider habe ich mir den Namen nicht gemerkt, denn eigentlich denke ich gerade, dass ich hier durchaus nicht nur Tipps für tolle Cafés und Bars angeben sollte, sondern auch Warnungen vor den anderen.

O.k., beim nächsten Mal!

Um die Stimmung wieder zu heben, half zu diesem Zeitpunkt nur noch eines!

Ein Besuch im

von dem ich selbst im Netz gelesen hatte.







Ich wußte, hier würde Nutella groß geschrieben.
Und das ist genau Piets Ding!
Und vielleicht auch Deins?!

Und so war es!

Nachdem wir wieder einige Grachten überquert und Strassen entlanggeradelt waren, fanden wir das
Bakery Cafe wirklich in der Leidsestraat.

Ein Traum für jedes Schleckermaul.








Macarons, Donuts, Waffeln, noch und nöcher.
Vorzugsweise in allen Pastellfarben dieser Welt oder mit warmer Nutella überzogen.
Nutella!!!
Wo das Auge hinschaut!
Sogar als 5kg-Glas zu kaufen!

Allein fürs Auge solltet Ihr einmal hinfahren, wenn Ihr die Möglichkeit habt.






Und so kaufte ich, in Nutella schwimmende, Churros.
Ihr kennt dieses, in Fett ausgebackene, spanische Gebäck?

Und schwor mir danach,
nie, nie, nie, nie, nie wieder
(an diesem Tag)
etwas zu essen.






Inzwischen war leider die Zeit, die uns noch in Amsterdam blieb, sehr fortgeschritten und die Laune von Herrn Lillewind, der auf Nutella überhaupt nicht steht, etwas unterkühlt, und er hatte eigentlich nur noch ein Ziel:
Zurück zum Auto und zum Meer.

Dabei hatte ich doch noch gar nichts gesehen!

Wo waren die schönen Grachten?
Die Hausboote?
Die schönen schnuckeligen Läden?
Die Cafes, in denen ich sitzen wollte?!







Einzig einen Besuch bei


Pluk
in der Reestraat 19,


ließ sich noch machen.










Pluk ist ein ganz wunderschön eingerichtetes kleines Bistro,
Café und Dekoladen in einem, in dem unten geordert und dann in der oberen Etage gespeist wird.
Mit Aussicht auf das Publikum, das sich unten im Laden von der Auslage begeistern läßt, und dem auf der Straße, was durch die riesengroßen Fenster der Fassade ermöglicht wird.












Hier wird schönste skandinavische Deko von Broste und Co. in schönsten Pastelltönen verkauft, und ein Besuch wurde mir zum Glück gerade noch zugestanden.
Ich hatte ganze fünfundzwanzig Minuten Zeit, und dann war meine Zeit in Amsterdam auch schon um.
Die Familie zwang mich zum Heimweg.
Unglaublich, oder?!
Beim nächsten Mal nehme ich auf jeden Fall
nicht mehr meine Männer,
sondern EUCH mit nach Amsterdam!







Dennoch, jeder von uns hat den Tag auf seine Art genossen und seine ganz eigenen Eindrücke mitgenommen.

Mein Sohn die süssen „Delikatessen“ dieser Stadt.
Ich weiß, dass ich wiederkommen werde, und ich weiß auch, wo ich mich dann von Anfang an aufhalten werde.
Sicher werde ich nicht zum Shoppen hinfahren.
(Glaube ich...)

Natürlich geht das wunderbar in Amsterdam mit seinen Shoppingmeilen und dem großen Shoppingcenter im Zentrum, das auch genau die Läden beheimatet, die ich mag, aber in Amsterdam werde ich mich dort aufhalten, wo es mir tatsächlich am besten gefallen hat:







Und zwar die Region um die
Heren – und die Kaizersgracht.

Wenn ich mehr Zeit im Gepäck habe, werde ich mir außerdem das Van Gogh-Museum anschauen, aber zum Glück haben wir in Sachen Madame Tussaud und Dungeons einen lieben Opa, der dieses Thema mit beiden Jungs schon in Berlin erledigt hat.






Ja, und Herr Lillewind?
Was hat der aus Amsterdam mitgebracht?

Laut eigener Aussage die Gewissheit, dass er jetzt wieder einmal in einer Großstadt war und das für die nächsten Jahre reicht!

So! Basta!
So ist er nun einmal...





Und noch einmal mein Fazit zur Anreise:

Auf der Fahrt mit dem Rad aus der Stadt hinaus, kam ich noch einmal zu dem Schluß, dass es eine prima Möglichkeit ist, Amsterdam mit dem Rad zu besuchen.
Die Radwege sind wirklich schön ausgebaut, und ohnehin bist Du in Amsterdam (wie in Münster und natürlich Holland im Besonderen) auf dem Rad der König.

Besonders dann, wenn man ohne großen Plan in die Stadt fährt, denn dann kann man gerade mit dem Rad die längeren Wege gut zurücklegen.

Auch die Parksituation auf den umliegenden P+Rs scheint, nach dem, was ich bereits vorher im Internet gelesen und nun selbst sehen konnte, entspannt zu sein.

Mit einer Kreditkarte und Geheimnummer werdet Ihr hier König sein und in Amsterdam glücklich.

So, und nun hoffe ich, ich konnte Euch bezüglich Anreise und süsser Geschäfte - aber vorallem in Sachen Inspiration - eine Hilfe sein.

Liebste Grüße von
Eurer Lillewind



 
P.S. Vergesst nicht, dass Ihr noch bis
Dienstag, 25.10.2016 um Mitternacht
an der Verlosung der zwei Eintrittskarten für das Deinlieblingsladen X-Mas-Event
teilnehmen könnt, in dem Ihr einen Kommentar unter diesem Post oder dem Facebook-Post hinterlasst.




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