Freitag, 25. September 2015

Unter Räubern und Postboten und warum Deine Mascara wasserfest sein sollte, wenn Du kleine Kinder hast




Heute ist mir eine Geschichte durch den Kopf gegangen, die mir vor ziemlich genau vier Jahren passiert ist, und über die ich herzlich schmunzeln mußte.

Sagen wir: HEUTE kann ich darüber schmunzeln. Vor vier Jahren eher weniger…

Da gibt es nämlich diese Dinge im Leben einer Mutter, über die Du herzlich lachen kannst...!

...wenn Du sie in irgendwelchen Büchern liest!
Du kannst darüber herzlich lachen, weil sie einfach dermaßen unwahrscheinlich sind und gleich so doof, dass sie ja sowieso nur erfunden sein können – und sie Dir selbst ja auch gar nicht passieren werden.
Höchstens den anderen Müttern. Denen in den Büchern.

Ah...ja...?!

Und dann hast Du irgendwann selbst Kinder und stellst plötzlich fest:
Es gibt diese Dinge wirklich!
Du könntest plötzlich auch Dein Leben aufschreiben und andere zum Lachen bringen und damit Geld verdienen.
Wie oft habe ich mich schon bei den Büchern von Susanne Fröhlich gefragt, warum sie mein Leben aufschreibt.

Es gibt sie nämlich doch im wirklichen Leben, diese Momente, in denen Du Dich völlig zum Affen machst, oder Dich Dein Kind mal eben völlig bloß stellt, in dem es Dich beispielsweise laut fragt, ob die Frau da vorn so dick sei, weil sie immer Nutella zum Frühstück ißt?!

Oder wenn Du mit einem völlig derangierten Äusseren bei wichtigen Veranstaltungen – ob privat oder beruflich – auftauchst, weil Du noch eben Deinem Kind das Leben retten musstest!

Und genau deshalb muss ich Dir jetzt unbedingt von besagtem Erlebnis erzählen, denn vielleicht zaubert es Dir ja auch ein Grinsen ins Gesicht?!







Immer wieder, wenn ich den Weg auf dem Photo mit dem Familienhund gehe – und das tue ich immer wieder liebend gern, weil er so schön alt und mit ganz altem Baumbestand ist – muss ich an diese Geschichte denken und schmunzeln...


Als unser Familienhund vor vier Jahren bei uns einzog, war unser jüngster Sohn gerade einmal sieben Jahre alt.
Nicht mehr so richtig klein, aber immer noch klein genug, dass ich manchmal das Gefühl hatte, zwei junge Hunde – also eigentlich einen Sack Flöhe – um mich herum zu haben.

An einem richtig warmen Spätsommertag mussten meine beiden jungen Hunde jedenfalls einmal an die frische Luft, und ich entschied mich für meinen Lieblingsweg.
Das war damals gerade die Zeit, als ich den einen jungen Hund auch schon einmal ohne Leine laufen lassen konnte, weil der sich sowieso nie weit von uns entfernte.

Dem anderen jungen Hund war es zu langweilig, nur mit Mama daher zu spazieren, und er wollte lieber Flugzeug spielen und dann unbedingt einen Sprint einlegen, bei dem ich die Zeit stoppen sollte.
Also, ab in die Startposition und los ging es.
(Und, bevor Du nun weiterliest, wirf noch einmal einen Blick auf das Photo vom Weg - also auf die „Rennbahn“. Nicht gerade frisch gefegt, würde ich sagen?!)

Soweit so gut, nur meinte der vierbeinige junge Familienhund, er könne sich doch auch einmal an diesem Sprint beteiligen und hängte sich an die Fersen meines Jüngsten, überholte, uuuuuuuuuuuuuuuund….

schnippelte dem anderen die Bahn.
Ganz fieser Trick, oder?!
Erst bot sich mir ein sehr interessantes Bild wie sich beide zum Knäuel verbanden, dann hörte ich interessant lautes Geschrei meines Jüngsten.

Nicht ganz zu Unrecht muss ich sagen, denn sowohl Knie als auch Lippe und Ellenbogen waren aufgeschlagen und blutig.

Und dann ging der eigentliche Kampf los.





Denn auch dem Familienhund tat es plötzlich offensichtlich schrecklich leid, was er da angerichtet hatte, und er versuchte durch lautes Bellen das laute Heulen meines Sohnes zu übertönen und sich dadurch nütztlich zu machen, dass er an mir, die ich auf dem Weg im Dreck kniete, um das weinende Kind zu beruhigen und zu verarzten, herum- und an mir hochsprang, und mich, die ich im Staub kniete, erst einmal komplett in den Dreck warf.

Das beruhigte nun wirklich keinen von uns Dreien.
Und ich war in Nullkommanix schon einmal von Hunde-Fussabdrücken übersäht, weil der junge Hund nun wohl meinte, etwas an mir wieder gut machen zu müssen.

Liebe kann echt schlimm sein und so handgreiflich werden!

Vorn hing das Kind auf meinen Knien und hinten sprang der Hund an mir herum, und ich versuchte, zu retten, was zu retten war.

Die ganze Bescherung sah ich letztendlich aber erst, als der Kleine sich halbwegs beruhigt hatte,und wieder aufrecht stand, und wir uns auf den Rückweg machten.

Ihm lief das Blut, das ich in Ermangelung von Tüchern und Verbandszeug nicht entfernen konnte, vom Knie in drei Bahnen an jedem Schienbein herunter.
Ebenso am Ellenbogen. Sowohl die kurze Hose als auch das Gesicht waren Dreck verschmiert und von Tränenspuren durchzogen.

Die Krönung war allerdings ich selbst!
Meine Hose war komplett eingestaubt und verdreckt und von Pfotenabdrücken des Hundes und Tränen und Blut meines Sohnes verdreckt.


Und mein T-Shirt – schön leichter Stoff und zufällig auch noch mein Lieblingsteil - war auf dem Rücken regelrecht zerfetzt.
Drei große Winkelhaken hatte mir der Junghund hineingeschlagen, und vorn war alles einfach total beschmiert mit Flüssigkeiten, die ich hier gar nicht alle aufzählen will. Hmm…

Mit wenigen Worten:

Wir sahen aus, als seien wir den Räubern in die Hände geraten.

Im Sonntagsstaat waren wir aufgebrochen, um regelrecht nach Hause zu kriechen.

Und gerade an solchen Tagen ist natürlich die halbe Erdbevölkerung unterwegs, und auf dem Rückweg starrten mich viel zu viele Augen erschrocken an.
Ja, was!? Noch nie vom Räuber überfallen worden??

Das sind einfach generell die Situationen, die Mütter sehr schätzen!
Wenn man für die Kinder alles gibt!

So doll alles gibt, dass hinterher niemand mehr sieht, dass man davor auch schon einige Zeit vor dem Spiegel verbracht hatte und da auch schon alles gegeben hatte!

Wenn man z.B. mit Zahnpasta auf der Hose oder Schnödderfleck hinten auf der Schulter (sehr beliebte Stelle, oder?! - Hinten!!) vom Verabschiedungsdrama im Kindergarten im Büro aufläuft, und die Mascara auch schon weggeschwommen ist, weil man sich nach dem Abschied vom Kind im Auto selbst erst einmal ein paar Tränchen verdrücken mußte.


Eine der schönsten Situationen war aber bestimmt die, als mein Großer gerade laufen lernte und sich an allem und jedem hochzog, um die Welt im Stehen sehen zu können.

Doof, wenn man das an Mamas Jogginghose mit bequemen Gummizug tut, während der Postbote ihr gerade das große Paket der Online-Drogerie mit Pampers, ect. in die Arme legt. 


Wow!
Also, ... Postbote…wollte ich ja auch nicht sein….

Aber ich hoffe, mein Schicksal als Mama hat Euch jetzt ausreichend belustigt und Eure Mundwinkel sind ganz oben?!


Und vielleicht kannst Du ja dieses eine aus dem Post mitnehmen:
Irgendwann und im Rückblick kann man über vieles sowieso lachen - warum also nicht gleich sofort?!

Und damit wünsche ich Euch ein wunderschönes Wochenende und schicke liebste Grüße.


Eurer Lillewind


2 Kommentare:

  1. Danke für diese tolle Geschichte :D
    Mit Hunden und Kindern habe ich auch schon so einiges erlebt xD Ich hab mich an vieles wieder erinnert und musste sehr lachen!
    LG Alanna

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    1. Ja! Lachen ist doch genau richtig, Alanna!!
      Das freut mich! :-)
      Aber Du schreibst auch toll!!! LG

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