In den letzten herrlich warmen Tagen hat die
Natur ja einen wahren Satz „nach vorn“ gemacht, oder?
Überall sprießt es grün und fängt es an zu
blühen und überall duftet es ganz herrlich nach den ersten Blüten an den Bäumen
und Büschen.
Es ist eine so wunderbare Zeit, oder?!
Und dieses ist übrigens auch die Bärlauch-Zeit!
Wußtet Ihr das?
Er wächst bei uns in der Region übrigens im Wald und kann gepflückt werden.
Ein Freund von uns kennt eine Stelle im Wald,
in der er wohl in rauen Mengen wächst, die er uns aber leider nicht verraten will.
Das machen echt Pilz- und Bärlauchkenner so, habe ich mir sagen lassen. Jeder
braucht sein kleines Geheimnis, oder?!
Selbst habe ich ihn im Wald leider auch noch nicht
gefunden und – ich gestehe – ich bin auch etwas ängstlich, denn es besteht bei
den Blättern durchaus Verwechslungsgefahr mit denen des Maiglöckchens oder der
Herbstzeitlosen, die allerdings – kleiner Unterschied – beide giftig sind.
Stellt Euch vor, ich vertue mich und rotte auf
einen Schlag Familie Lillewind aus?!
Deshalb mußte ich ihn mir irgendwann selbst in
den Garten pflanzen.
Das ist gar nicht einmal die schlechteste Lösung,
denn er ist wirklich total unkompliziert, und jetzt freue ich mich Jahr für
Jahr, weil er außerdem neben meinem Zierlauch das erste Grün ist, das ich im
Beet finde.
Eigentlich nicht einmal verwunderlich, denn die beiden sind schließlich miteinander
verwandt.
Und er ist so wunderbar robust, während bei uns
im Garten sonst vieles nur einmal blüht und dann den Wühlmäusen, oder wem auch
immer, zum Opfer fällt.
Selbst für die Schnecken ist er noch zu früh dran.
Aber sicher kennt Ihr sowieso inzwischen alle den
Bärlauch, oder?
Vor ein paar Jahren wurde diese uralte Gemüse-
und Heilpflanze ja regelrecht zu einer Modepflanze, und wird seitdem wieder
gern in der Küche eingesetzt.
Vorallem auch, weil sie so wunderbar nach
Knoblauch schmeckt, im Gegensatz zu dem aber nicht diesen unangenehmen
Geschmack und die „Knoblauch-Fahne“ hinterläßt.
Eigentlich sollte er sowieso nur frisch und
ungekocht verwendet werden, weil er durch das Kochen sehr viel dieser
Charakteristik verliert.
Ich finde ja zudem, dass er gerade ungekocht
verwendet das wunderbar Leichte und Frische dieser Jahreszeit verkörpert. Ganz
besonders in dieser momentan habe zumindest ich wieder besonders viel Lust
auf frisches Grünes wie Salat, ect.
Aus meinem ersten Bärlauch aus dem eigenen
Garten in diesem Jahr habe ich nun ein Pesto bereitet, das ich wirklich liebe. Und
die perfekte Abrundung dazu sind frische, selbstgemachte Gnocchis.
Das ist für mich ein perfektes Essen für das
Wochenende. Besonders gern für einen Freitag- oder Samstagabend, denn die
Zubereitung selbst hat für mich schon etwas Entspannendes. Und die ganze
Familie kann sich beteiligen.
Natürlich braucht es zudem mehr Zeit als mir in
der Woche zur Verfügung steht und ist der perfekte Kontrast zu meinen Mittagessen in der Woche.
Bei denen bemühe ich mich zwar auch immer um Frisches und frisch Zubereitetes,
aber ich müßte lügen, wenn ich behaupten würde, dass mir der Alltag als
berufstätige Mutter täglich die Zeit und die Muße für ein Essen wie dieses
lassen würde.
Die Zubereitung frischer Gnocchis habe ich übrigens vor vielen Jahren von meiner lieben
Freundin Grazia gelernt.
Eine waschechte Italienerin. Und weil der
Mensch ja seine Erinnerung am besten über Gerüche, Geschmack und Eindrücke abspeichert,
erinnert mich die Zubereitung immer wieder an die vielen schönen Abende, die wir miteinander verbracht haben. Jetzt wohnt sie dazu leider zu weit weg…
Deshalb lade ich jetzt Euch ein, mit mir mit viel
Liebe ein schönes, italienisches Abendessen zu zaubern.
Ich verrate Euch auch alle Tricks, die ich gelernt
habe!
Aber zunächst nehmt Euch doch auch ein Glas von
dem leckeren Roten…und dann geht’s auch schon los.
Ich habe schon alles besorgt:
Für das Pesto
50 g Bärlauch (mehr hat mein Garten leider
nicht hergegeben – aber Ihr
könnt das Rezept bei größeren
Mengen gut anpassen!
10 g Pinienkerne
40 g Parmesan
100 ml Olivenöl
Salz und Pfeffer nach Geschmack
Für die Gnocchi
2 kg Kartoffeln – mehlig kochend (das ist
ganz
wichtig!)
200 g Mehl
2 Eier
Und los geht es!
Für die Gnocchi könnt Ihr die Kartoffeln
entweder in Salzwasser kochen, pellen und durch die Presse drücken, aber ich
habe eine viel einfachere und effektivere Möglichkeit für Euch!
Die allerbeste Erfahrung habe ich nämlich mit
dieser Methode gemacht:
Ihr legt die Kartoffeln einfach auf ein
Backblech und schiebt sie samt Schale für ca. eine Stunde bei 200°C in den Ofen!
Und während die Kartoffeln im Ofen sind,
trinkt Ihr mit Eurem Mann noch ein Gläschen von diesem leckeren Roten in der
Abendsonne auf der Terrasse.
Gut, oder?!
Und, während die Kartoffeln im Backofen sind, kommt zwischendurch das Einfachste: Das
Pesto!
Dazu werden ganz einfach alle Zutaten zusammen
in den Mixer geworfen und gehäckselt, bis das Pesto fein genug ist.
Dann schmeckt Ihr es etwas pikant ab und…fertig!
Nach der Stunde im Backofen könnt Ihr die Kartoffeln nicht mehr pellen,
sondern müßt sie halbieren und mit einem Löffel aushöhlen.
Das geht aber mindestens genauso schnell wie Pellen,
und die Masse hat zudem die perfekte trockene und mehlige Konsistenz für die
Weiterverarbeitung.
Man muss sie dann noch nicht einmal mehr durch die Presse drücken, sondern nur die Eier, das Mehl
und etwas Salz hinzugeben und alles mit den Fingern zu einem glatten Teig
verkneten.
Diesen muss man dann ein paar Minuten ruhen lassen, aber nicht zu lange, denn sonst wird er zäh und läßt sich nicht mehr gut formen.
Nun bringt Ihr in einem Topf Salzwasser zum Kochen.
Aus der Teigmasse formt Ihr mit reichlich Mehl fingerdicke Rollen und schneidet mit einer
Gabel alle zwei bis drei
Zentimeter ein Stück ab, das Ihr mit den Zinken der Gabel
leicht platt drückt.
Das ergibt das typische Gnocchi-Muster.
Die fertigen Gnocchi laßt Ihr am besten nebeneinander auf
der bemehlten Arbeitsplatte liegen und stapelt sie nicht. Ihr werdet sie sonst
schlecht wieder auseinander bekommen.
Sobald das Salzwasser kocht, gebt Ihr mit einer Schaumkelle
die Gnocchi einzeln ins Wasser, bis der Boden des Topfes bedeckt ist. Mehr
nicht, sonst klebt auch alles aneinander.
Nach ca. zwei Minuten steigen sie schon an die Oberfläche, was
heißt, dass sie fertig sind.
Ihr könnt sie dann direkt mit dem Pesto und viiiiiiieeeel
Parmesan servieren!
Buon Gusto!
Die Reste des Pestos halten sich übrigens ein paar Tage im
Schraubglas. Länger ist das bei uns auch
gar nicht möglich, denn es schmeckt auch köstlich zu Spaghetti!
Und wisst Ihr, was ich am schönsten finde?
Die Gemütlichkeit
bei der Zubereitung. Und alle helfen beim Kochen mit.
Jeder übernimmt dabei selbstredend die Aufgabe, die ihm am meisten liegt. Mein
Mann muss hinterher immer die Arbeitsfläche sauber schrubben…
Und das war wieder
Eure Lillewind
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