Mittwoch, 5. April 2017

Iss doch mal richtig grün! Lillewinds Leibgericht







Soll ich Euch verraten, was ich mit dem guten, alten Johann Wolfgang von Goethe gemeinsam habe?!

WIR BEIDE LIEBEN OFFENSICHTLICH DIE FRANKFURTER GRÜNE SOSSE!







Angeblich soll es jedenfalls Goethes Leibgericht gewesen sein.
Die Aussage, dass seine Mutter Ava gar die Erfinderin des Rezepts sei, ist allerdings inzwischen schon offiziell in das Reich der Sagen und Legenden verbannt worden.

Letztendlich ist es allerdings ja auch egal, wer sie erfunden hat. 
Sie ist einfach eines der Gerichte, die mittags ratzfatz auf dem Tisch stehen.
Gesünder bzw. vitaminreicher geht es kaum, und lecker ist sie auch noch. Und wie!
Zumindest könnten Piet und ich uns hineinsetzen.
(Unser Pubertier hingegen macht momentan keinen Hehl daraus, dass "gesund" einfach überbewertet ist, das zählt nicht..)

Und da ich Euch ja schon davon erzählt habe, dass ich mich gerade ein wenig zur Kräuterhexe entwickle, stelle ich Euch hier gern dieses gesunde Rezept vor.
Und, weil es eben so schnell zubereitet ist, denn im Prinzip muss man nur die Zeit rechnen, die Kartoffeln benötigen, um gar zu werden.

Es ist ein wunderbares altes Frühlingsrezept, und gehört daher einfach gerade jetzt hierher.







Die grüne Sosse ist nicht nur ihres Namens nach: GRÜN!

Sie ist Green Eating, Vegetarisch, Vital Food, Fit Food, und, und, und.... Alles, was der Trend gerade wieder fordert.
Denn es ist tatsächlich kein Gerücht, dass grüne Lebensmittel für Lebenskraft und Vitalität stehen.

So, wie es meinem Auge um diese Zeit einfach wieder gut tut, das frisch spriessende Grün in der Natur zu sehen, so gesund ist es ebenfalls, grün zu essen.






Die Frankfurter Grüne Sosse


Häufig benutze ich dazu die vorbereiteten frischen Mischungen, die bereits alle Kräuter für die Grüne Sosse beinhalten, aber seitdem ich mich etwas mit dem Grünzeug, das am Wegesrand steht, beschäftige, während ich mit dem Familienhund durch die Natur laufe, weiß ich, dass die meisten der benötigten Kräuter im Grunde direkt vor unserer Nase stehen.

Man sollte sie nur nicht unbedingt am Rande von Feldern und Weidewiesen pflücken, da diese meist gespritzt sind, und dann ist der Bio-Effekt, den man sich doch in der Natur wünscht, schon wieder futsch.
Und auch - selbstredend - nicht da, wo die Hunde ausgeführt werden.

Die Kräuter, die für die klassische, schon zu Goethes Zeiten, bekannte "Grie Sos" benutzt werden, sind:

Schnittlauch (kennt wahrscheinlich jeder)
Borretsch, Pimpinelle, Kerbel, Sauerampfer (steht auf fast jeder Wiese), Petersilie (gehört eigentlich sowieso in jeden Küchengarten) und Kresse (kann jedes Kind in der Eierschale ziehen).

Diese Inhalthaltstoffe machen die Sosse einfach zum absoluten Powerfood.
Nicht, nur, dass einige dieser Kräuter, wie z.B. der Borretsch und die Pimpinelle zu den Heilkräutern gehören, denen entzündungshemmende Wirkung und ein sehr hoher Vitamin C-Gehalt nachgesagt werden.

Viel Bedeutung hat vor allem die grüne Farbe der Kräuter!
Grün bedeutet nämlich auch immer viiiiieeel Chlorophyll.

Das Chlorophyll

ist das grüne Farbpigment, das den Pflanzen ihre grüne Farbe verleiht und die Photosynthese ermöglicht.

Aus dem Bio-Unterricht weiß ich dazu hauptsächlich noch, dass dieser biologische Vorgang mich sehr viele Schülernerven gekostet hat.
Grob zusammengefasst, baut die Pflanze während der Photosynthese schlechtes Kohlendioxid - das, was die Kühe und die Autos produzieren, und das für das Ozonloch verantwortlich ist – mit der Unterstützung des Sonnenlichts ab bzw. in Kohlenhydrate um, die die Pflanze dann selbst für ihr Wachstum benutzt.

Je grüner eine Pflanze – desto mehr Chlorophyll – desto gesünder, sie zu essen!

Das Chlorophyll steht ganz oben, wenn es um die Superkräfte geht:
Es entgiftet von krebserregenden Stoffen, Wunden heilen schneller, der Körper- und, man höre und staune, der Mundgeruch von Menschen sollen sich dadurch verbessern, ect., ect....



Und dennoch:
Ihr müßt jetzt nicht – wie es gerade Mode ist – gleich die teuren Chlorophyll-Tabletten oder den –Saft kaufen.

Versucht es doch u.a. einmal mit der Frankfurter Grünen Sosse.

Und deshalb gibt es hier mein Rezept:







Die Frankfurter Grüne Sosse


Ihr braucht:


je eine Handvoll der folgenden Kräuter 
Schnittlauch, Petersilie, Kerbel, Pimpinelle, Borretsch, Kresse
(Entweder sammelt Ihr frisch - was wirklich möglich ist! -, oder Ihr macht es Euch leichter und kauft, wie ich bislang, die fertige Kräuterzusammenstellung)

und ausserdem noch:

           3    hartgekochte Eier
           1    Zwiebel
    2  EL   Olivenöl
     1 EL    Essig
   250 g    Schmand
   150 g    Naturjoghurt 3,8%
ca. 1 TL   Agarvendicksaft (oder ersatzweise Zucker)
                 Salz und Pfeffer nach Geschmack

Entweder werft Ihr die Kräuter und die Zwiebel nun
- wie ich - in den Thermomix und lasst den alles fein hacken, oder Ihr nehmt einen anderen guten Mixer oder Pürierstab.

Wenn alles fein genug ist, rührt Ihr den Schmand, den Joghurt und alle anderen Zutaten - ausser den Eiern - gut unter.

Die Eier gebe ich erst ganz zum Schluss zu und lasse den Thermomix dann nur noch ganz kurz auf Stufe 3 laufen, damit man sie später noch erkennen kann. Ich mag es nicht zu fein.
Mit anderen Mixern könnt Ihr das genauso machen, oder Ihr schneidet die Eier mit der Hand ganz klein und rührt sie dann in die Sosse ein.

Und schon ist die Sosse verzehrfertig!

Dazu gibt es bei uns Pellkartoffeln.








Hmmmm......soooo grün....äh....lecker!

Bei uns gibt es Reste davon übrigens auch immer noch einen Tag später, aber dann hat sie natürlich etwas Flüssigkeit gezogen.

Übrigens wurde die Sosse schon vor Jahrhunderten besonders gern zu dieser Jahreszeit gegessen, weil - wie die Kräuterhexe weiß -  gerade jetzt im Moment diese Kräuter wachsen, und man sagt, dass sie in den ersten zwei Wochen, nachdem ihr erstes Grün aus der Erde blitzt, die meisten Vitamine und Kraftstoffe enthalten.

Nicht nur deshalb war die grüne Sosse - wie auch die sogenannte "Gründonnerstags-Suppe" die ich in der nächsten Woche auf jeden Fall auch einmal kochen werde - das bevorzugte Essen unserer Grosseltern in der Fastenzeit.
Leicht, gesund, entgiftend und vegetarisch!

Lasst es Euch gut gehen, Ihr Lieben!

Grüne Grüsse von
Eurer Lillewind

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