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Ich freue mich riesig, Euch heute mit diesem Post zu einem Event der ganz besonderen Art mitnehmen zu können und hoffe von Herzen, dass Ihr, während Ihr meinen Post lest, tatsächlich ein wenig von der Leichtigkeit und Sonne und Energie und dem Lächeln spüren werdet, dass ich noch immer im Gesicht habe, wenn ich an den letzten Samstag zurückdenke...
Aber anders angefangen:
1. Woran
denkt Ihr, wenn Ihr das Wort „Festival“ hört?
Ich
denke dabei eigentlich sofort an ausgelassene und lächelnde Menschen in bunten Kleidern, an Sommer und Sonne, an den
Summer of Love und San Francisco und habe auch sofort die Melodie und den Refrain von Scott McKenzies berühmten
gleichnamigen Song im Ohr (klick hier):
„If you’re going to San Francisco,
be sure to wear some flowers in your hair.
If you come to San Francisco,
Summertime will be a love - in there.“
2. Und woran
denkt Ihr, wenn Ihr das Wort „Yoga“ hört?
Bestimmt denkt Ihr wie ich an
Leute, die auf Matten in den eigentümlichsten Haltungen verharren,
dabei laut atmen oder dunkel vor sich hin brummen, und offensichtlich
darin ihre Erfüllung finden?
Oder an Sonnengrüße, Hunde, die nach unten oder nach oben schauen , Kopfstände und friedliche Krieger?
Oder Leute, die im Schneidersitz mit geschlossenen Augen und vor der Brust zusammengelegten Händen meditieren?
Guuuut, denn wenn Ihr nun die beiden Worte und die Bilder, die Ihr und ich dazu im Kopf hatten, zusammenfügt, und noch sieben junge, verrückte und temperamentvolle Yogalehrerinnen, ganz viel Energie, Sonne, Liebe, yogisches Wissen und Spaß dazu gebt, dann seht Ihr es vor Euch:
Das Yoga-Festival Sauerland 2015!
Und ich hatte das große Glück, dabei sein zu dürfen, und Ihr werdet schnell merken, dass ich noch immer ganz geflasht bin, was diese sieben Yoginis dort im kleinen Sauerländer Hövel – einem winzig kleinen
Fleck auf der Deutschlandkarte – auf die Beine gestellt haben.
Ein Yogafestival ist ja grundsätzlich keine neue Erfindung.
Aber bislang verband ich damit einen, über drei Tage
andauernden riesigen Workshop in einem Kölner Hotel, an dem ich zwar gern
einmal teilnehmen wollte, es aber aus mehreren Gründen nie getan
habe.
Einer davon war schlicht die Angst, dass ich womöglich schon im Laufe des ersten Vormittags
nach dem Besuch einer Yogasession bei der Königin des Kundalini-Yogas,
Ghurmuk Kaur, vor Erschöpfung mit der Bahre aus dem
Hotel getragen werden müßte.
Und das bei einem sauteuren Ticket.
Kein sehr attraktiver Gedanke, oder?!
Also lieber gar nicht hingehen...
Was kann ich mich da glücklich schätzen, dass es im Sauerland diese wunderbaren Frauen gibt, die eine kleine Spinnerei wahr gemacht, und sich getraut und mit dem Yogafestival Sauerland etwas ganz Wahnsinniges auf die Beine gestellt haben!
Man
sollte ja meinen, das es überhaupt schon eine Aufgabe ist, den
Yoga in das dröge Sauerland zu transportieren, aber da gingen
gleich
noch weiter und stellten glatt ein ganzes Festival
mit 250 (zweeeeeiiiihundertfüüüüünfzig!!!) Yogis und Helfern auf die Beine.
Und das im kleinen Dörfchen
Hövel bei Sundern im Sauerland mit selbst nur sechshundert Einwohnern.
Auch Lillewind durfte also vor Ort sein, und da dieses, wie
gesagt, mein erstes Yogafestival war, freue ich mich, Euch hier an meinem Tag auf diesem wunderbaren Event teilhaben zu lassen.
Samstagmorgen, 06.00Uhr:
Der einzig schlimme Moment dieses Tages: Der Wecker klingelte!
Das
Festival sollte um 8 Uhr morgens beginnen, und mein persönliches Ziel - leider ist die Pünktlichkeit ja eine Zier! - war es daher um 7.30h auf dem Gelände von Katis "Yogaraum", wo das Ganze stattfand, einzutreffen.
Da
ich auch ungefähr wußte, welche Besucherzahlen erwartet wurden, wollte
ich mir auf jeden Fall die Zeit nehmen, in Ruhe einen Parkplatz zu suchen und alles
erst einmal auf mich wirken zu lassen.
Nichts schlimmer, als gehetzt beim Yoga ankommen, oder?!
07.25h
Schon
am Ortseingang Hövel sah ich die ersten grünen T-Shirts mit
dem Aufdruck „Team“, in dem 12-16-jährige Jungs und Mädels
steckten, und den Job der Parkeinweiser übernommen hatten.
Ausserdem
sah man rechts und links schon die ersten Gruppen von –
unverkennbar – Yogis, die zu Fuss dem Festivalort zustrebten.
Hah, das hatte schon etwas Flair von Grossveranstaltung im kleinen Hövel.
Innerlich konnte ich mir daher ja schon das erste fröhliche Grinsen nicht verkneifen.
Ansonsten stellte ich sehr bald fest, dass ich durchaus
nicht die einzige war, die gedacht hatte, 7.30h sei eine gute Zeit, um in Ruhe anzukommen.
Im
Gegenteil!
7.30h:
Ziel erreicht!
Vor dem Yogaraum war ein Zelt aufgebaut, in dem man nach Anmeldung beim jungen grünen Gemüse Team sein kleines
grünes Bändchen für das Handgelenk bekam, das einen als
Teilnehmer des Festivals kennzeichnete.
Das machte mich gleich zum Teil der Gruppe!
Ich gehörte dazu!
Auch
die Aufschrift: „I am – a part of it!“ - das Motto des ganzen
Festivals machte das schnell deutlich.
Ansonsten staunte ich über die Professionalität, mit der der leidige
organisatorische Teil ablief.
Vor dem „Yogaraum“ also die Anmeldung –
alles arrangiert durch das junge grüne „Team“ - daneben ein
Toilettenwagen und zusätzlich auch ein Sanitätswagen.
Ich sage nur: Großveranstaltung in Klein-Hövel!
Aber, gut,
bei 250 Teilnehmern muss man leider mit allem rechnen.
Alles
lief dennoch so enspannt ab, das gar nicht auffiel, wieviele Leute sich
bereits auf dem Gelände befanden. Und das waren einige.
7.40h
Auf
dem Gelände selbst dann die nächste Überraschung für die, die es - wie ich - auch
zu anderen Zeiten kennen!
Da
gab es eine "Wiese 1" mit einem großen offenen Zelt, eine "Wiese 2", ebenfalls mit
einem offenen Zelt , Katis Yogaraum selbst, zwei kleine Zelte, in
denen Massagen und Heilbehandlungen angeboten wurden, einen
Verpflegungswagen, in dem ayurvedisch gekocht wurde, einen Stand, an
dem man leckere, frisch gemixte Smooties bekommen konnte, und sogar
einen wunderschönen Schmuckstand.
Who the...hatte DAS alles aufgebaut?
7.46h
Staunen und Sprachlosigkeit!
Alles
war so perfekt dazu ausgelegt,
einen Tag ganz mit
sich selbst in schönstem Ambiente und in absoluter Wohlfühl-Atmosphäre
zu verbringen, um sich selbst etwas richtig Gutes zu tun. Wow!
7.50h
Ich fand noch einen Platz im Zelt auf Wiese 1 und rollte meine Matte aus.
8.00h
Das Festival startete pünktlich auf die Minute wie seine großen Brüder überall auf der Welt mit einer „Opening Ceremony“ zur Begrüßung und einem ersten Mantra-Singen.
Und
jetzt dürft Ihr sofort wieder an Scott McKenzies
"San Franzisco"
denken, dann könnt Ihr die Atmosphäre, die sich dort sehr schnell einstellte, nachfühlen.
Und
dann bitte direkt an Osho denken und an die, die auf der Wiese sassen und an seinen
Lippen hingen.
Und dann stellt Euch dazu noch ganz viel Sonne, bunte Kleider in allen
Farben und überall lächelnde Menschen vor.
Dann seid auch Ihr um 08.10h angekommen beim
Yogafestival Sauerland 2015!
Im Gegensatz zur grauenhafte Wettervorhersage war zum Glück schon jetzt klar, dass dieses ein herrlicher Tag werden würde.
Im
Zelt hatten nicht alle Platz, und wer somit nicht auf den Platten des
Zeltbodens seine Matte ausgerollt hatte, breitete sie gleich auf der
Wiese aus, und kam damit noch mehr in den Genuss, den blauen Himmel,
die grüne Wiese, das gelbe Kornfeld nebenan, die angenehm frische
und dennoch nicht
kühle
Brise und den Mantra-Gesang,
begleitet von Natalie am Harmonium, zu
genießen.
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Natalie Lübke-Rüschenbaum, Yoga-Studio "Yogarausch", Sundern-Langscheid |
Und, während ich hier so zurückdenke und das hier schreibe, muss ich schon gleich hier zum ersten Mal sagen (und dann noch ganz viele Male mehr!):
Mädels, Danke, dass Ihr das geschafft habt!
Danke, für dieses Wahnsinnsgefühl und diese Stimmung und San Francisco direkt vor unserer
Haustür.
So
schnell wird keiner der Anwesenden das vergessen.
Das
Publikum war übrigens ebenfalls eine Wucht.
Wer
dachte, da kämen höchstens ein paar junge Frauen (denn im Sauerland
ist Yoga ja noch so ein Frauending, oder?!), der mag sehr überrascht gewesen
sein, auf der Wiese alle Altersklassen, angefangen beim 9-Monate
alten süssen Fratz bis zum älteren Herrn, der statt Matte immer
seinen Stuhl dabei hatte, und auch jede Menge männliche
Yoga-Energie vorzufinden.
9.00h
Nach
dem Morgenmantra gab es eine halbe Stunde Zeit, um sich zu
orientieren und zwischen zwei verschiedenen Yoga-Kursen, die jeweils
auf Wiese 1 und 2 stattfanden, und einem Vortrag im „Yogaraum“,
zu wählen.
So sah das Programm übrigens über den ganzen Tag aus.
Immer zwei Yogakurse von jeweils eineinhalb Stunden gleichzeitig auf Wiese 1 und 2 und zur gleichen Zeit ein Vortrag im "Yogaraum". Und Lillewind hatte die Qual der Wahl.
Dann wieder eine halbe Stunde Pause zum Ausruhen, orientieren, plaudern, bis es weiterging.
Manche Gruppen packten in der Zeit auch einfach ihr mitgebrachtes Picknick aus, und wieder andere lagen auf ihren Matten auf der Wiese in der Sonne oder begannen gar für sich ihre erste Meditation.
Besonders das mit dem Vortrag im Yogaraum fand ich im Vorfeld schon einmal sehr beruhigend, denn ich dachte, dass ich mich ja jederzeit ganz alibimässig dort hinsetzen könnte... ... um mich dort etwas auszuruhen, falls es Ghurmuk Kaur, Kati, Natalie, oder wer die Stunde gerade gab, zu doll mit uns treiben würden.
So als kleine Sicherheit, meine ich...
So dachte ich mir das...! Aber dann kam alles ganz anders!
9.30h
Ich
entschied mich als erstes für Yoga bei Sada - ebenfalls auf Wiese 1.
Ihre
Stunde trug den Titel „Öffne Dein Herz“, während auf Wiese 2
Gudrun den „Krieger in Dir – Demut, Kraft, Anmut“ zum Thema
gemacht hatte.
Im
Yogaraum erklärte derweil Reinhard, „Die Essence des Yoga“.
Hatte ich mich im Vorfeld gar nicht so gut entscheiden können, hatte Sada mich und mein Herz schon nach kürzester
Zeit voll im Griff.
Wie
auch nicht, wenn eine so warmherzige Yogalehrerin beim Anblick dieser vielen
Yogis, die mit ihr ihr Herz öffnen wollten, selbst vor Freude mit den
Tränen kämpfte.
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Sada Bongartz, YOGA Studio Sundern |
Am Ende dieser Yogafrequenz konnten diejenigen, die auf der Wiese übten, im Shavasana, also der Totenhaltung, in der der Yogi seine Yogafrequenz beendet, ganz herrlich ihr Gesicht in die Sonne halten.
In diesen Minuten hätte jeder Pilot, der gerade über Hövel geflogen wäre, an ein
gelungenes Massaker geglaubt, wenn er die Wiese 1 unter sich gesehen
hätte.
Aber auch im Zelt habe ich die leichte Brise und die Farben des Feldes und des Himmels einfach nur genossen.
11.00h
Pause!
In dieser halbe Stunde schlenderte ich etwas über das
Gelände, plauderte hier und da ein wenig, widerstand nur mit Mühe
dem Schmuckstand und gönnte mir stattdessen einen leckeren und mega-gehaltvollen
Kokos-Vanille-Kurkuma-Shake am Smoothiestand.
Man lebt schließlich nur einmal!
11.30h
Ich hatte wieder die Qual der Wahl...
Katis
Hatha-Yoga-„Reise durch die Chakras“ versus
Anusara-Yoga bei
Birgit oder Holgers Vortrag
über Powerfood?!
Ich blieb bei Kati und wanderte mit halb San Francisco durch die farbenfrohen Chakren (Energiezentren) meines Körpers.
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Kati Reppel, Yoga-Studio "Yogaraum", Sundern-Hövel |
Unglaublich, aber
bei dieser Abfolge von Yogahaltungen, im Wechsel mit dem Nachspüren
nach jedem Chakra, von denen es übrigens vom Wurzel- bis zum
Kronenchakra in Deinem Körper sieben gibt, entspannte ich tatsächlich so sehr,
dass ich im Shavasana beinahe eingeschlafen wäre.
Auch
hier also wieder die vielen toten Yogis auf Wiese 1.
13.00h
Zeit für die einstündige
Mittagspause, in der die ayurvedische Catering-Anbieterin, InesWirth, zusammen mit Ihrem Team ihr Curry, vegane Burger, vegetarische
Samosas und andere Leckereien servierte.
Ich
war wirklich gespannt, wie das bei der Zahl an Menschen wohl funktionieren konnte, wenn diese sich auch auf dem Gelände total verstreuten, sodass niemals ein Gefühl der Enge oder Fülle oder gar
Überfüllung aufkam.
Dennoch: Es galt ca. 150kg Essen auszugeben.
Ihr glaubt es nicht, aber in völliger Ruhe wurde
an drei Stellen Essen serviert, bei denen sich natürlich kleine
Schlangen bildeten, die aber im Nu „abserviert“ waren.
Ohne
irgendeine kleine Spur von Stress!
Unglaublich,
denn davon könnte sich so manche
Großküche, die das täglich
macht, eine Schnitte
abschneiden.
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Antje Böcker, Yogastudio "Yoga Republic", Letmathe |
14.00h
Satt...! Und so lecker war es!
Und nach so einem leckeren Essen und einer entspannten Pause mit Freundinnen in der Sonne dachte ich, sei die richtige Zeit, sich nicht allzusehr anzustrengen - alle indischen Götter mögen mir meine europäische Mittagsträgheit verzeihen - und entschied mich für die Herzchakra-Meditation bei Ananda Gotam Kaur und ihren Begleiterinnen.
Also wieder auf zu Wiese 1.
Die drei boten an sich schon einen imposanten Anblick, aber Ihre Musik erst.
Ob mich das wirklich ansprach, kann ich bis heute nicht sagen, aber beeindruckend es. Eine Wahnsinns-Stimme zudem.
Zur Meditation selbst muss ich Euch allerdings sagen, dass ich nie gedacht hätte, dass ich von Meditation Muskelkater bekommen könnte.
Meditation! Das ist doch das, wo man im Schneidersitz und gefalteten Händen still da sitzt und nichts tut, als in sich zu gehen?!
Leute, es ist durchaus möglich Muskelkater vom Meditieren zu bekommen, denn bei dieser Khundalini-Methode streckt man ganze elf Minuten lang die Arme im Rhythmus von vier Kundalini-Mantras abwechselnd im 60 Grad-Winkel vor sich in die Höhe und zieht sie wieder vor den Körper.
Du, Laie, mach das einmal elf Minuten lang.
Das Mantra, das dazu gesungen wird ist übrigens das Mangala-Charn-Mantra , wie ich lernen konnte, und falls Du jetzt ausprobieren möchtest, ob Du Muskelkater vom Meditieren bekommst, habe ich es hier aufgeschrieben:
AD GURAY NAMEH
JUGAD GURAY NAMEH
SAT GURAY NAMEH
SIRI GURU DEVAY NAMEH
Ich kannte dieses Mantra bereits, aber ansonsten wirkt es auf den totalen Anfänger durchaus befremdlich, wie ich auch am Samstag wieder feststellen konnte.
Erstaunlicherweise wirkt es aber tatsächlich.
Glaubt mir, dieser Wechsel von Bewegung und Ruhe und Konzentration auf das, was man da tut, stoppt jede Gedankenschraube in Dir.
Alternativ hätte ich übrigens an einer Iyengar-Yoga-Session bei Reinhard auf Wiese 2 oder dem Vortrag "Die Energie folgt der Aufmerksamkeit" bei Carsten im Yogaraum teilnehmen können.
16.ooh
Nach einer ganz weltlichen dicken Waffeln, die vom Höveler Kindergarten gebacken und verkauft wurde, nahm ich dann an einem Vortrag über "Gewaltfreie Kommunikation" bei Antje teil.
Diese Gelegenheit empfand ich als besonderes Geschenk, denn das Thema interessierte mich schon seit langem - schließlich bin ich Ehefrau und Mütter von zwei Söhnen und habe Freundinnen, da gibt es ja schon einmal das eine oder andere Konfliktchen - aber an den Workshops, die zu dem Thema angeboten werden, konnte ich bisland aus den verschiedensten Gründen nicht teilnehmen.
Zunächst musste ich mir eingestehen, dass meine Vorstellung von gewaltfreier Kommunikation, nichts, aber überhaupt nichts mit dem Ansatz von Marshal B. Rosenberg zu tun hatte. Geht es doch zunächst einmal darum, dass Du nur konfliktfrei leben kannst, wenn Du Dir selbst Gutes tust.
Das Thema konnte in den 90 Minuten natürlich nur angerissen werden, aber doch bekam ich soviel Einblick, dass ich es an anderer Stelle auf jeden Fall vertiefen werde.
Und ist das nicht der Sinn gewesen?!
Zudem finde ich, das Antje eine ganz wunderbar sympathische Yogalehrerin ist, die das Thema sehr humorvoll vermittelt.
Hätte mich dieses Thema nicht interessiert, hätte ich aber ebenso gut an einer sanften Vinyasa-Yogastunde bei Sabine mit dem Titel "Energie fliessen lassen" oder - auch sehr interessant! - an einem ayurvedischen Kochkurs bei Ines teilnehmen können.
Schade eigentlich, dass man sich nicht dreiteilen kann.
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Sabine Forberger (Yoga-Villa, Iserlohn) |
Ihr seht es schon, oder?!
...wie genial das war?!
Für einen Preis, den schon die Teilnahme an einem Workshop in einem renommierten Studio kostet, bekam ich die Möglichkeit, an so vielen verschiedenen Yogakursen und Vorträgen und Workshops teilzunehmen.
So viele verschiedene Yogastile, die die meisten vielleicht von Euch gar nicht kennen?!
Und jeder Lehrer hat zudem seinen eigenen Stil, und wenn Du bisher nur bei einem Lehrer übst, ist so ein Festival eine prima Gelegenheit auch eimal einen anderen Lehrer und seinen Stil kennenzulernen.
Glaub mir, auch beim Yoga und beim Lehrer gibt es für jeden Topf einen Deckel. Nicht mit jedem wirst Du klar kommen, andere wirst Du lieben!
18.00h
Inzwischen fragte ich mich schon längst, wo der Tag geblieben war.
Es
gab so viele schöne Dinge, dass man sich kaum entscheiden konnte,
was man alles gleichzeitig machen wollte, ganz zu schweigen davon,
einfach einmal mit all den netten Menschen auf einer Wiese zu chillen
oder einen von den leckeren veganen Burgern zu probieren oder eher die ungesündere aber auch nicht zu verachtende Variante: ein leckeres, dickes Stück Kuchen in der Cafeteria, die von den Höveler Frauen betrieben wurde.
Dieses war der erste Moment, an dem ich bedauerte, dass selbst dieser lange Tag zu wenig Stunden hatte, und ich es einfach nicht geschafft hatte, an Stunden der ebenso bezaubernden Yogalehrerinnen, Gudrun Kübber vom Yogastudio Green Spirit Yoga in Menden und Birgit Teicher von Yogamagie in Hemer, teilzunehmen.
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Mitte: Gudrun Kübber (Green Spirit Yoga, Menden) |
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Birgit Teicher (Yogamagie, Hemer) |
Auch an Sabines Yogastunde am Samstag konnte ich leider nicht teilnehmen, kenne sie aber aus ihrer Yogavilla und kann sie Euch nur empfehlen.
Ein Grund mehr, zu hoffen, dass dieses zwar das erste aber nicht das letzte Yogafestival Sauerland bleiben wird.
Letztendlich hatte ich nun noch die Wahl zwischen einer Yoga-Frequenz bei Natalie, deren Stil ich schon kenne und sehr liebe, weil sie immer unglaublich viel Power hat, oder dem totalen
Kontrast, nämlich einer Stunde Yoga Nidra (auch der Schlaf des Yogi genannt) bei Antje oder aber eine Stunde
mit Klangschalen bei Iris.
Aufgrund
der Tatsache, das der Tag ja längst noch nicht um war, und ich zwar
Natalies Yoga-Stil kenne, bei einer Klangschalen-Therapie auch schon
einmal mitgemacht hatte, mir Yoga Nidra aber völlig fremd war, habe
ich mich dann für Letzteres entschieden und fand mich wieder einmal
im Shavasana auf Wiese 2 wieder.
Und nun sollte es auch noch für länger
sein. Genauer gesagt, eine Stunde Shavasana!
„Toll!" dachte ich, "Dann bin ich danach doch fit für alles, was da
noch kommt“, was ja nicht zuletzt noch ein besonderes Highlight, nämlich das Mantra-Singen mit dem grossen
Sundaram sein würde.
Ja,
Pustekuchen! Falsch gedacht!
Wenn
Ihr glaubt, Power-Yoga gibt Euch den Rest, dann muss ich Euch sagen,
dass ich beim Totenschlaf kläglich versagt habe.
Wozu
niemand etwas konnte, waren die gefühlten fünfzig Fliegen, die
abwechselnd über mein Gesicht krabbelten, sich auf meine Arme und
Beine setzten, und mir klar machten, dass ich von der Gelassenheit
eines Yogis kaum weiter entfernt sein konnte. (Es erinnerte mich so
sehr an die Szene, als Julia Roberts in „Eat, pray, love“ im
Ashram ihre erste Morgen-Meditation mitmacht, und erst mit einer
Fliege kämpft und dann einschläft!)
Nach
einer halben Stunde war ich mir ausserdem sicher, dass ich an
bisher nicht diagnostizierten ADHS litt, denn Beine und Arm still zu
halten war mir auf einmal gänzlich unmöglich. Fast schmerzhaft!
Überall zwickte und zwackte es mich, und am liebsten hätte ich
ausgetreten, was aber besonders unschön gewesen wäre, da gefühlte
10 cm neben, hinter und vor mir meine Nachbar-Yogis lagen.
18.40h
Abbruch!
Nach nur vierzig Minuten bin ich fast auf allen
Vieren von der Wiese gerobbt, um die anderen Yogis nicht zu stören,
weil diese doch laut Wiki nun bald in einer Tiefenentspannung liegen würden,
deren Wirkungen über die gewohnte Vorstellung von Entspannung
hinausgehen würde.
Es handle sich um eine Art psychischen Schlaf, in
dem körperliche, geistige und seelische Aktivitäten zur Ruhe kommen
sollen.
So,
versagt...! Denn das habe ich nicht im Entferntesten erreicht!
Ich
übe mich also erst einmal weiter in Gelassenheit!
(Uuuuuuuuaaaaaaahhhhhh!)
Bis
zum nächsten Programmpunkt habe ich dann das gemacht, was ja auch zu
einem Festival dazugehört:
mir endlich den Veggi-Burger gegönnt,
und mich auf die Wiese in die Abendsonne gesetzt.
Ich
habe die schönen Farben genossen, den Duft der Wiese gerochen und
war unglaublich dankbar dafür, dass es Menschen gibt, die sich zutrauen, so
etwas wie das Yogafestival Sauerland auf die Beine zu stellen, und
dass ich mittendrin sein durfte.
Ich
kann es nicht oft genug betonen: das Sauerland, dem soviel über
seine Schützenfeste, die Mentalität seiner Bewohner und seine
schöne Landschaft nachgesagt wird, hat noch etwas ganz Besonderes:
mindestens
sieben ganz wunderbare Yoga-Lehrerinnen!
20.00h
Der
letzte Programmpunkt des Yogafestival Sauerland und gleichzeitig eines der Highlights!
Das Mantra-Konzert mit Sundaram.
 |
Sundaram (links) |
Wem
der Name bislang noch nichts sagt, der muss nur einmal eine der
großen Yoga-Zeitschriften wie „Yoga aktuell“ oder „Yogajournal“
zur Hand nehmen, in denen regelmässig über ihn geschrieben wird.
Sundaram,
ursprünglich als klassischer Musiker
an den Musikhochschulen in Würzburg, Frankfurt und London
ausgebildet, kam über seine Yogapraxis mit den indischen Mantras
und Bhajans in Kontakt.
Seitdem
versucht er eine Brücke zwischen indischer und europäischer Musik
zu schlagen, was ihm einfach nur perfekt gelingt.
Yogis,
ich sage Euch: Eine Stimme zum Hinknien, und Mantras, die zwar immer
gleich aber keineswegs einsilbig, sondern zwischendurch mit soviel
Foffo wie spanische Rhythmen oder sogar der Samba herüberkommen.
Da
hielt kein Fuss still, und irgendwann erhob sich auch der Letzte, der
auf seiner Matte im Liegen dem Gesang lauschen wollte.
Ein
sagenhaftes Erlebnis, wie da die Wiese vor dem roten Licht der
untergehenden Sonne zu indischen Klängen rockte!
Und
dennoch... Manch ein Auge blieb nicht trocken.
Denn
der Zweck und Inhalt der Mantras – so schwungvoll sie
herübergebracht wurden – war und blieb:
Der Heart Opener!
Wow! Wow! Wow!
22.05h
Was soll ich jetzt noch sagen?!
Das war mein erstes Yoga-Festival.
Nicht in Köln und nicht in Holywood, sondern im kleinen Käffchen Hövel im Sauerland.
Es war ein Haufen Arbeit für diese sieben tollen Yoga-Lehrerinnen und Ihre Helfer, die auch eine ordentliche Portion Teamgeist
und Mut erforderte.
Die Wettervorhersage war grauenhaft, aber die
Stimmung der Hammer, und über Hövel sah man bestimmt eine Riesenwolke
voll Energie und Liebe und soviel Lächeln wie selten, und
abschließend muss man einfach sagen:
Ihr „Glorreichen Sieben“, wie Sundaram Euch getauft hat, habt es
geschafft, das Om ins Sauerland zu bringen!
Es
war ein großartiger Tag – und solltet Ihr anderen, die das hier lesen und - wie ich -
noch nie auf einem Yogafestival waren, jemals die Gelegenheit dazu haben,
eines zu besuchen, dann tut es. Also:
See
you in Köln, Berlin, Hamburg, Österreich, New York aaaaaaaaaand:
HOOOOOVEL 2016?!
Namaste!
Eure
Lillewind