Dienstag, 11. April 2017

Do it again in GREEN - Das Gründonnerstagssüppchen und eine kleine Kräuterkunde






Als ich gestern mit dem Hund durch den Wald lief, fiel mir wieder einmal auf, wie die Natur momentan explodiert.
Ich liebe diese Zeit!
Dieses herrliche frische Grün.

Und dabei fiel mir auch ein, dass ich Euch ja angekündigt hatte, in dieser Woche eine Gründonnerstagssuppe zu kochen. 
Nach altüberbrachtem Rezept...







Ja, und weil es ja sein könnte, dass Ihr das Süppchen - wenn es schmeckt und ich hier davon schreibe - auch gern am Gründonnerstag nachkochen möchtet, habe ich es heute einfach schon einmal ausprobiert.

Zum Glück habe ich momentan Urlaub und konnte somit schon ganz früh heute Morgen mit dem Hund in den Wald und alles nötige "Unkraut" besorgen.
Unkraut?!

Ja! Unkraut!
Ganz gesunde Wildkräuter, sagen die einen, aber im Grunde ist es  das, was wir, die wir heute ja größtenteils Ziergärten haben, als Unkraut betrachten.

Allem voran kommt da wohl der Giersch, der wichtiger Bestandteil der Gründonnerstagssuppe ist.
Wer ihn im Garten hat, flucht im Grunde heftig!
Nicht wenige holen sogar gerade wegen des Gierschs, den man - hat man ihn erst einmal in den Beeten - wegen seiner unterirdischen Triebe - kaum wieder los wird, die chemische Keule zu Hilfe.

Seit letztem Jahr hat der Giersch nun auch den Lillewind-Garten eingenommen. Ich weiß nicht, warum erst jetzt, aber, glaubt mir, ich weiß jetzt, wovon ich spreche. 






Giersch ist allerdings viel, viel mehr als Unkraut.
Die wenigsten wissen heute noch, dass der Giersch ein megagesundes und sogar wohlschmeckendes Wildgemüse ist.
Er ist voller Kalium, Vitamin C, Karotin und Eisen und wirkt krampflösend, entgiftend und blutreinigend.
Für unsere Urgroßeltern war Giersch das Mittel gegen Rheuma und Gicht.

Aber zurück zum Gründonnerstagssüppchen.
In der heutigen Zeit würde es dann wohl das Unkrautsüppchen genannt - früher aber auch das Neun-Kräuter-Süppchen,
denn das ist das A und O dieser Suppe.
Neun verschiedene Kräuter, die die Natur um die Osterzeit in unseren Breitengraden hergibt.
Welche, ist im Grunde egal.


Da ich inzwischen - schon für die geliebte Frankfurter Grüne Sosse - ein paar Kräuter in ein Hochbeet im Garten gesetzt habe, kamen die natürlich schon einmal hinein, und den Rest habe ich heute im Wald gefunden.

Und somit enthält meine Gründonnerstagssuppe jeweils eine Hand voll von:

Kresse (hat Piet für Ostern in rauhen Mengen selbst gezogen)
Petersilie (steht jetzt in meinem Garten)
Schnittlauch (ebenfalls)
Borretsch (ist jetzt in meinem Hochbeet)
Bärlauch (Leute, its Bärlauch-Time!)
Löwenzahn (kennt Ihr ganz bestimmt alle und steht an fast überall!)
Brennessel (die ebenso)
Giersch (wie gesagt...habe ich reichlich im Garten)
Sauerampfer (den findet Ihr momentan im Wald und an Wiesenrändern)







Und, wenn Ihr nicht gerade diese Kräuter zur Hand habt, oder im Bioladen oder beim Spaziergang findet, dann gehen ebenso auch andere Kräuter.

Wobei ich glaube, dass Ihr in der heutigen Zeit auch mit "nur" sieben oder acht verschiedenen Wildkräutern oder -gemüsen schon bei weitem mehr Grünzeug auf den Tisch bringen werdet, als mancher Fast-Food-Esser, und damit mindestens drei - wenn nicht vier?! -  Ernährungssünden ausgleicht, oder?!






Im unteren Teil erzähle ich Euch noch etwas mehr zur Heilkräuterkraft all dieser Zutaten, aber zunächst solltet Ihr wissen, dass unsere Ururgroßeltern genau diese Suppe am Gründonnerstag kochten, weil es zum einen ein fleischfreier Tag war, zum anderen weil genau dieses Grün gerade um die Osterzeit frisch aus der Erde sprießt, und man am Ende des Winters mit dieser gesunden, entschlackenden und entgiftenden Suppe schon eine Menge seiner Vitaminvorräte wieder auffüllen konnte.

Das tut uns doch im Grunde auch heute noch gut.

Und das Entschlacken nach der dunklen Winterzeit auch.

Es heißt sogar: Hat man erst einmal zum Jahresanfang diese Suppe gegessen, wird man den Rest des Jahres nicht mehr krank.

Aber nun zum Geschmack:
Grün! Sehr grün! 
Aber auch sehr würzig!
Nein... ich muss sagen: Sie hat einen leicht bitteren Nachgeschmack, an den man sich aber relativ schnell gewöhnt,
und ich persönlich finde sie wirklich richtig lecker... - so für einmal im Jahr.... Zum Gründonnerstag!

Nein, Scherz bei Seite!
Selbst die Jungs haben Sie gegessen, und Herr Lillewind hat noch eine zweite Portion verlangt.


Ich denke zwar, dass sie früher nicht ganz so schmackhaft war wie das Rezept, das ich Euch hier aufschreibe, aber mit all diesen gesunden Inhaltsstoffen, wird sie wahrscheinlich selbst noch mit der Sahne, die heute hineingehört, vieles übertrumpfen, was ansonsten heute auf den Tisch kommt.

Daher schreibe ich Euch heute hier sehr, sehr gern das Rezept auf. Traut Euch einfach einmal und kocht die Suppe nach!
Ich bin gespannt auf Eure Kommentare!




Die Gründonnerstagssuppe


Ihr braucht:
jeweils eine Handvoll (ca. 20-30g pro Sorte) von neun verschiedenen Kräutern (grob zerkleinert)
1 Zwiebel
2 EL Butter
2 EL Dinkelmehl
125 ml Sahne
1 ltr. Gemüsebrühe (zubereitet)
Salz und Pfeffer nach Geschmack


Zunächst laßt Ihr die Butter schmelzen und gebt dann die kleingeschnittene Zwiebel hinzu und schwitzt sie an.
Dann gebt Ihr das Mehl zu und lasst es unter Rühren - einmal aufkochen/aufquellen. (Vorsicht! Brennt schnell an)

Dann gebt Ihr die Brühe nach und nach unter ständigem Rühren zu.
Gut rühren,  damit sich keine Klümpchen bilden.

Erst, wenn alles noch einmal gut aufgekocht hat und ein, zwei Minuten geköchelt hat, gebt Ihr die Kräuter und die Sahne zu.
Nun nicht mehr aufkochen lassen, sondern alles mit dem Pürierstab oder in der Küchenmaschine fein mixen.

Und dann ist die Suppe auch schon servierfertig.
Das Rezept für Lillewinds kleine Pizzabrötchen, die es bei uns dazu gab, findet Ihr hier.

Sehr lecker!
Habt keine Angst vor der Erfahrung!

Und für diejenigen, die auch noch wissen möchten, was Ihr Euch mit der Suppe Gutes tut, gibt es hier eine kleine Kräuterkunde!







Die Brennessel

....ist eine uralte Heilpflanze zur Anregung von Leber und Galle - und somit auch zur Verdauungsförderung.
Sie ist entzündungshemmend und durch ihre entgiftende und entschlackende Wirkung das Frühlingsmittel überhaupt.
Als Tee entwässert sie und gibt ein frisches Gefühl.







Der Löwenzahl

...ist ein Wunder- und Allheilmittel, dass uns praktisch vor den Füssen steht.
Ihm wird eine positive Wirkung auf alle unsere Organe nachgesagt.
Vorwiegend wirkt auch er jedoch auf Galle und Leber und kräftigend.
Er soll eine ähnliche Wirkung haben wie der teure und in unseren Breitengraden im Grunde nicht heimische Ginseng.








Der Borretsch


...ist superreich an Kieselsäure, die u.a. unsere Fingernägel, Haut und Haare schön macht.
Bei innerlicher Anwendung soll er beruhigend wirken und "fröhlich" machen, und bei Atemwegserkrankungen entzündungshemmend.
Im Grunde können alle Pflanzenteile, von der Wurzel bis zur blauen Blüte, die Borretsch von Mai bis September bildet, verwendet werden.







Der Sauerampfer

...ist ein Wildkraut, das sich durch seinen angenehm säuerlichen Geschmack wunderbar in viele Gerichten mit Kräutern einfügt. 
Er kommt in der Küche heute wieder zunehmend in Mode, allerdings sollte er - wie auch der Rhabarber - nicht mehr nach dem 24. Juni geerntet werden, da dann die enthaltene Oxalsäure stark zunimmt, und er damit seine Magenfreundlichkeit verliert.
Ausserdem bekommt er durch den steigenden Oxalsäuregehalt dann einen zunehmend bitteren Geschmack.

Als Faustregel gilt: je höher der Rot-Anteil der Blätter, desto höher der Oxalsäure-Gehalt, die den Magen irritiert.
Am besten also die frisch grünen Blätter, die momantan (teilweise unter den alten Blütenständen vom letzten Jahr) wachsen, sammeln.





Dennoch.... Sauerampfer hat einen extrem hohen Gehalt
an Vitamin C, der unsere Vorfahren vor Skorbut und uns noch heute vor allerlei freien Radikalen zu schützen vermag.

Zudem wirkt er blutreinigend - gut also für die Frühjahrskur.






Schnittlauch


....ist neben der Petersilie wohl jedermann bekannt.
Nie aus der Mode gekommen, sind sie praktisch das ganze Jahr in den Geschäften erhältlich. 
Heilkraft hin oder her.
Auch der Schnittlauch enthält viel Vitamin C, aber auch ätherische Öle und Senföle, die für die Verdauung gut sind.
Das enthaltene Kalium hat harntreibende und damit reinigende Wirkung, und im Ganzen wirkt verzehrter Schnittlauch blutreinigend. Ähnlich, aber nicht so stark, wie seine große Tante, der Knoblauch.






Die Petersilie

...die ebenfalls fast jedem in der Küche bekannt ist, ist saustark, was den Gehalt an Mineralstoffen angeht.
Eisen, Zink, Magnesium und Kalium sind in hohem Masse in ihr zu finden, aber auch die Vitamine A, B und C.

Wußtet Ihr übrigens schon, dass die Petersilie bei den alten Griechen eine heilige Pflanze war?
Man setzte sie dort wahrscheinlich als Aphrodisiakum ein, und sie war den Soldaten zur Stärkung vorbehalten.

Und, und, und... gegen Nasenbluten, Magenschmerzen, Harnsteine...die Reihe der Beschwerden, gegen die die Petersilie gut ist, endet so schnell nicht.







Die Kresse


....ist für unsere Gesundheit ein Alleskönner (und so leicht und schnell selbst im Zimmer zu ziehen).
Sogar im Ayurveda wird ihr nachgesagt, dass sie bei Durchfall, Muskelschmerzen und sexueller Unlust helfen kann.
Aus Indien ist sie übrigens auch zu uns gekommen.

Ihr seht es! 
Eine Powerkraft, dieses Gründonnerstagssüppchen, was?!

Was schadet es also, sie einmal auszuprobieren.
Noch dazu habe ich erst kürzlich wieder gelesen, dass ein Spaziergang von dreißig Minuten durch die Natur ein wunderbares Mittel geben Abgespanntheit, Depression und zur Stärkung des Immunsystems ist. 

Also... allein die Suche der Kräuter ist schon ein Wundermittel.

Und auch mit Kindern ist eine kleine Kräuterwanderung eine feine Sache. Besonders, weil ich es schade finde, dass unsere Kinder oft gar nicht mehr wissen, was alles Gesundes um uns herum wächst, und dass nicht nur das Kügelchen oder der Saft der Gesundheit gut tun.
Und, weil das "alte Wissen" ja irgendwie weitergereicht werden muss.

Aber eines ist mir ebenso wichtig!
  - auch bei Suppe lassen wir keinen Stress aufkommen!






Kein Problem also, wenn Ihr die Suppe erst zu Himmelfahrt kocht!!!
Denn vergesst nicht: Unser Leben ist voll davon, daher bitte wenigstens bei der gesunden Ernährung KEINE EXTREME!
Kein Stress!
Auch ein wenig Grün ist schon megagesund!

Und ich will Euch noch schnell etwas verraten: 
Direkt nach dem Essen sind Herr Lillewind und Piet mit dem Hund spazierangegangen. Und da gab es dann erst einmal Pommes...!
Also, keine Extreme!


Liebste Grüße von 
Eurer Lillewind








Samstag, 8. April 2017

Seid Ihr romantisch? Und ein wenig verrückt? Und immer noch verliebt?



Mit dem Frühling, kommt bei mir - und nicht nur bei mir - ja wieder die Zeit der neuen Pläne.
Passend dazu gibt es dann im Sommer einfach immer die schönsten Veranstaltungen und Projekte, auf die man sich schon freuen darf.
Bei mir sind das diverse Veranstaltungen draussen, die Gartenfeste, der kalte Wein, die leichten Kleider und – wie Ihr ja wißt – Jahr für Jahr die Urlaube, auf die ich mich sehr freue.
Herr Lillewind plant seine Regatten und einen neuen Platz für unseren Grill, aber die Jungs machen es noch richtig und leben im Hier und Jetzt. 

Die Arnsberger allerdings planen schon jetzt wieder Ihren 


der in diesem Jahr vom 


19 . - 27. August

stattfinden wird.

Eine tolle Veranstaltung!
Wie Ihr schon aus meinem Post im letzten Jahr wißt, könnt Ihr - egal wie alt - eine Woche lang die verschiedensten Workshops besuchen, die allesamt mit Kunst zu tun haben, und am Ende der Woche gibt es jede Menge Ausstellungen und Vernissagen, die man besuchen kann.i
Im letzten Jahr spielte das Wetter an den Wochenende sogar so sehr mit, dass die Besucher bei warmen Sommerwetter und leckeren Spezialitäten und Musik den Tag draussen in der Arnsberger Altstadt bei einem Wein o.ä. ausklingen lassen (oder durchfeiern) konnten.
Dafür musste man gar nicht erst in den Süden fahren.
In diesem Jahr werde ich selbst an den Tagen auf jeden Fall mehr Zeit einplanen und auch abends dabei sein. Ich sagte ja....draussen...kalter Weißwein...Süden..., nicht wahr?!
Vorallem werde ich aber deshalb dabei sein, weil meine Lieblings-Photographin, Barbara Anneser, auch wieder mit einem tollen Projekt am Arnsberger Kunstssommer beteiligt sein wird.


In diesem Jahr heißt ihr Photoprojekt

"Immer wieder Ja"


und wird wie immer auch in diesem Jahr in einer Vernissage enden (bzw. gipfeln).






Ein vielversprechender Titel, oder?!
Und gedacht für alle, die in einer Partnerschaft sind, die einmal aus Liebe entstanden ist.

Ob das "Ja"-Wort in der Kirche gesprochen wurde oder ganz woanders, ob vor vielen Jahren oder erst jetzt nach ganz vielen Jahren.


Für jeden, der Lust hat, daran teilzunehmen, ist das Ganze ein Geschenk* – und deshalb schreibe ich Euch hier davon.
Und natürlich auch, weil die Lillewinds auch mitmachen, und ich Euch die Photos  natürlich auch hier im Blog zeigen werde.
Aber zurück zum Projekt....
Ihr könnt beim Fotostudio Anneser zusammen mit Eurem Partner oder Eurer Partnerin sozusagen ein „Vorher-Nachher-Photo“ erstellen lassen, bei dem ein altes Photo, das vielleicht am Anfang Eurer gemeinsamen Beziehung gemacht wurde (vielleicht tatsächlich ein Hochzeitsphoto – vielleicht aber auch nicht) in Beziehung zu einem Brandaktuellen setzen lassen, das Frau Anneser mit Euch in ihrem Studio machen wird.

Ich finde, dass das ein ganz wunderschönes Projekt ist, und spannend, was dabei herauskommt.


Schaut Euch beispielsweise einmal dieses Bild an…







Na, erkannt?!
Das Ehepaar Lillewind im September 2000.

Ich bin so gespannt, was Frau Anneser damit und beim Shooting mit uns machen wird, denn aus Erfahrung weiß ich:
Es wird etwas ganz Grossartiges werden, wenn Barbara Anneser hinter der Kamera steht, und Herr Lillewind, der da natürlich wieder mit mir „durch“ muss (wie durch so vieles andere in den letzten 16 Jahren, die wir nun verheiratet sind) und ich werden viel Spaß mit ihr haben.
Ein schönes Projekt auch, um sich einmal bewußt zu machen, wie schön es ist, noch immer zusammen und miteinander zu leben.

Nach so manchen Höhen und Tiefen.
Als Zeichen der Wertschätzung.
Denn das sollte es einem doch gerade nach Jahren noch wert sein, oder?!

Ich finde beispielsweise das Vorhaben von unseren Freunden ganz, ganz wunderschön:
Nach zwei Kindern und vielen Ehejahren, in denen er irgendwann den geliebten Ehering verloren hat, feiern sie in diesem Jahr die Segnung der neuen Ringe und ihrer Ehe mit einer zweiten Hochzeitsparty.
Ist das nicht schön....???

Ich finde es einfach wunderbar, wenn man sich in regelmässigem Abstand noch einmal das Ja-Wort gibt, um damit zu zeigen, dass man es noch einmal täte, und nicht einfach nur noch zusammen ist, weil man sich das vor ein paar Jahren geschworen hat.

Und deshalb werde ich auf jeden Fall mit Herrn Lillewind zu Frau Anneser gehen.
Nehmt es als Zeichen.
Falls Ihr auch Lust habt, am Projekt teilzunehmen, ruft einfach einmal bei Fotografie Anneser an und lasst Euch von Barbara Anneser einen Termin für ein Shooting geben.

Und dann....habt einfach mächtig Spaß!

Ihr werdet sehen, Barbara wird genau DAS in Euch sehen, was Ihr in Euch seht.
Nichts anderes!

Und das Shooting wird wachsen. Denn die Ideen kommen ihr immer erst beim Klick-klack ihrer Spiegelreflex.

Ganz verliebte Grüße von
Eurer Lillewind





*Alles, was Ihr tun müsst, um ein tolles Shooting mir Barbara Anneser zu haben, ist, Euch einen Termin geben zu lassen, und Euch einverstanden zu erklären, das Ausstellungsbild (60x40 cm) zum Preis von 100,-€ zu übernehmen. 
Das ganze Shooting, das Einscannen der alten Bilder, der Eintritt zur Vernissage während des Kunstsommers, ect. sind für Euch kostenlos!



Mittwoch, 5. April 2017

Iss doch mal richtig grün! Lillewinds Leibgericht







Soll ich Euch verraten, was ich mit dem guten, alten Johann Wolfgang von Goethe gemeinsam habe?!

WIR BEIDE LIEBEN OFFENSICHTLICH DIE FRANKFURTER GRÜNE SOSSE!







Angeblich soll es jedenfalls Goethes Leibgericht gewesen sein.
Die Aussage, dass seine Mutter Ava gar die Erfinderin des Rezepts sei, ist allerdings inzwischen schon offiziell in das Reich der Sagen und Legenden verbannt worden.

Letztendlich ist es allerdings ja auch egal, wer sie erfunden hat. 
Sie ist einfach eines der Gerichte, die mittags ratzfatz auf dem Tisch stehen.
Gesünder bzw. vitaminreicher geht es kaum, und lecker ist sie auch noch. Und wie!
Zumindest könnten Piet und ich uns hineinsetzen.
(Unser Pubertier hingegen macht momentan keinen Hehl daraus, dass "gesund" einfach überbewertet ist, das zählt nicht..)

Und da ich Euch ja schon davon erzählt habe, dass ich mich gerade ein wenig zur Kräuterhexe entwickle, stelle ich Euch hier gern dieses gesunde Rezept vor.
Und, weil es eben so schnell zubereitet ist, denn im Prinzip muss man nur die Zeit rechnen, die Kartoffeln benötigen, um gar zu werden.

Es ist ein wunderbares altes Frühlingsrezept, und gehört daher einfach gerade jetzt hierher.







Die grüne Sosse ist nicht nur ihres Namens nach: GRÜN!

Sie ist Green Eating, Vegetarisch, Vital Food, Fit Food, und, und, und.... Alles, was der Trend gerade wieder fordert.
Denn es ist tatsächlich kein Gerücht, dass grüne Lebensmittel für Lebenskraft und Vitalität stehen.

So, wie es meinem Auge um diese Zeit einfach wieder gut tut, das frisch spriessende Grün in der Natur zu sehen, so gesund ist es ebenfalls, grün zu essen.






Die Frankfurter Grüne Sosse


Häufig benutze ich dazu die vorbereiteten frischen Mischungen, die bereits alle Kräuter für die Grüne Sosse beinhalten, aber seitdem ich mich etwas mit dem Grünzeug, das am Wegesrand steht, beschäftige, während ich mit dem Familienhund durch die Natur laufe, weiß ich, dass die meisten der benötigten Kräuter im Grunde direkt vor unserer Nase stehen.

Man sollte sie nur nicht unbedingt am Rande von Feldern und Weidewiesen pflücken, da diese meist gespritzt sind, und dann ist der Bio-Effekt, den man sich doch in der Natur wünscht, schon wieder futsch.
Und auch - selbstredend - nicht da, wo die Hunde ausgeführt werden.

Die Kräuter, die für die klassische, schon zu Goethes Zeiten, bekannte "Grie Sos" benutzt werden, sind:

Schnittlauch (kennt wahrscheinlich jeder)
Borretsch, Pimpinelle, Kerbel, Sauerampfer (steht auf fast jeder Wiese), Petersilie (gehört eigentlich sowieso in jeden Küchengarten) und Kresse (kann jedes Kind in der Eierschale ziehen).

Diese Inhalthaltstoffe machen die Sosse einfach zum absoluten Powerfood.
Nicht, nur, dass einige dieser Kräuter, wie z.B. der Borretsch und die Pimpinelle zu den Heilkräutern gehören, denen entzündungshemmende Wirkung und ein sehr hoher Vitamin C-Gehalt nachgesagt werden.

Viel Bedeutung hat vor allem die grüne Farbe der Kräuter!
Grün bedeutet nämlich auch immer viiiiieeel Chlorophyll.

Das Chlorophyll

ist das grüne Farbpigment, das den Pflanzen ihre grüne Farbe verleiht und die Photosynthese ermöglicht.

Aus dem Bio-Unterricht weiß ich dazu hauptsächlich noch, dass dieser biologische Vorgang mich sehr viele Schülernerven gekostet hat.
Grob zusammengefasst, baut die Pflanze während der Photosynthese schlechtes Kohlendioxid - das, was die Kühe und die Autos produzieren, und das für das Ozonloch verantwortlich ist – mit der Unterstützung des Sonnenlichts ab bzw. in Kohlenhydrate um, die die Pflanze dann selbst für ihr Wachstum benutzt.

Je grüner eine Pflanze – desto mehr Chlorophyll – desto gesünder, sie zu essen!

Das Chlorophyll steht ganz oben, wenn es um die Superkräfte geht:
Es entgiftet von krebserregenden Stoffen, Wunden heilen schneller, der Körper- und, man höre und staune, der Mundgeruch von Menschen sollen sich dadurch verbessern, ect., ect....



Und dennoch:
Ihr müßt jetzt nicht – wie es gerade Mode ist – gleich die teuren Chlorophyll-Tabletten oder den –Saft kaufen.

Versucht es doch u.a. einmal mit der Frankfurter Grünen Sosse.

Und deshalb gibt es hier mein Rezept:







Die Frankfurter Grüne Sosse


Ihr braucht:


je eine Handvoll der folgenden Kräuter 
Schnittlauch, Petersilie, Kerbel, Pimpinelle, Borretsch, Kresse
(Entweder sammelt Ihr frisch - was wirklich möglich ist! -, oder Ihr macht es Euch leichter und kauft, wie ich bislang, die fertige Kräuterzusammenstellung)

und ausserdem noch:

           3    hartgekochte Eier
           1    Zwiebel
    2  EL   Olivenöl
     1 EL    Essig
   250 g    Schmand
   150 g    Naturjoghurt 3,8%
ca. 1 TL   Agarvendicksaft (oder ersatzweise Zucker)
                 Salz und Pfeffer nach Geschmack

Entweder werft Ihr die Kräuter und die Zwiebel nun
- wie ich - in den Thermomix und lasst den alles fein hacken, oder Ihr nehmt einen anderen guten Mixer oder Pürierstab.

Wenn alles fein genug ist, rührt Ihr den Schmand, den Joghurt und alle anderen Zutaten - ausser den Eiern - gut unter.

Die Eier gebe ich erst ganz zum Schluss zu und lasse den Thermomix dann nur noch ganz kurz auf Stufe 3 laufen, damit man sie später noch erkennen kann. Ich mag es nicht zu fein.
Mit anderen Mixern könnt Ihr das genauso machen, oder Ihr schneidet die Eier mit der Hand ganz klein und rührt sie dann in die Sosse ein.

Und schon ist die Sosse verzehrfertig!

Dazu gibt es bei uns Pellkartoffeln.








Hmmmm......soooo grün....äh....lecker!

Bei uns gibt es Reste davon übrigens auch immer noch einen Tag später, aber dann hat sie natürlich etwas Flüssigkeit gezogen.

Übrigens wurde die Sosse schon vor Jahrhunderten besonders gern zu dieser Jahreszeit gegessen, weil - wie die Kräuterhexe weiß -  gerade jetzt im Moment diese Kräuter wachsen, und man sagt, dass sie in den ersten zwei Wochen, nachdem ihr erstes Grün aus der Erde blitzt, die meisten Vitamine und Kraftstoffe enthalten.

Nicht nur deshalb war die grüne Sosse - wie auch die sogenannte "Gründonnerstags-Suppe" die ich in der nächsten Woche auf jeden Fall auch einmal kochen werde - das bevorzugte Essen unserer Grosseltern in der Fastenzeit.
Leicht, gesund, entgiftend und vegetarisch!

Lasst es Euch gut gehen, Ihr Lieben!

Grüne Grüsse von
Eurer Lillewind