Freitag, 4. August 2017

Studentenpesto - und Lyon








Ihr Lieben

Es ist Sommerzeit,
und wer eine heimische Gemüsekiste bekommt oder auf saisonalen Einkauf achtet, der findet derzeit auch häufig die eine oder andere Kohlrabi.

Entgegen der Kohlrabis meiner Kinderzeit, die teilweise schon gleich ohne Grünzeug in den Supermarkt kamen, weil das einfach platzsparender war, oder als man neben dem Gemüse immer einen Extrabehälter fand, in dem man alles vom Blumenkohl und der Kohlrabi entsorgen konnte, was man eh nicht mitessen und daher bitte auch nicht mit wiegen und bezahlen wollte - und das dem nächsten Kunden, der auch gleichzeitig Kaninchenbesitzer war, viel Freude machen konnte - liefert mein Bio-Gemüsehof die Kohlrabis heute bewußt IMMER mit Grünzeug.









Die Blätter an den Knollen (wie auch an der Rote Beete) sind zum einen natürlich ein Zeichen dafür, wie frisch das Gemüse ist.

Vorallem hat es sich aber inzwischen herumgesprochen, dass die Vitamine, Vitalstoffe und das Chlorophyll, die in diesen Blättern sitzten, so mancher Vitaminpille eine natürliche Konkurrenz sind.

Sie enthalten unter anderem sekundäre Pflanzenstoffe wie Carotinoide, die im Körper zu Vitamin A umgewandelt werden.
Auch der  Gehalt an Mineralstoffen ist im Blatt viel höher als der der Knollen - und so steckt in den Blättern beispielsweise viel Phosphor.
Allein dieser Stoff hat im menschlichen Körper zahlreiche wichtige Funktionen. So sorgt es z.B. zusammen mit dem Kalzium für die Festigkeit von Zähnen und Zähnen, und es ein toller Energielieferant für den Körper. Wer will die denn Bitteschön nicht?

Viel zu schade also, um nur an die Kaninchen verfüttert zu werden.















Nur sollten die gesunden Blätter relativ schnell von der mitgelieferten Knolle getrennt und verarbeitet werden, denn sie sind egoistisch und entziehen der Knolle Feuchtigkeit und bringen sie zum Schrumpeln. 

Sind sie dann allerdings von der der Knolle getrennt, verhalten sie sich wie der grüne Salat und welken schnell, wozu sie viel zu schade sind.

Wer grüne Smoothies mag, für den sind genau diese Blätter das gefundene (Mixer-)Fressen, denn ebenso wie Grünkohl und Co. kann man die Kohlrabi-Blätter dazu wunderbar verwenden.

Ich will aber ehrlich sein und zugeben, dass ich sie bei all ihrer guten Gesundheit gerade leid bin - die grünen Smoothies.

Was also tun?
Frau mit grünem Weltwissen schmeißt doch deshalb kein grünes Gold weg!

Ihr Lieben, da gibt es noch ganz wunderbare Alternativen!
Vorallem diejenigen, die wie ich, Liebhaber der italienischen Küche sind, kommen hier sogar ganz einfach auf ihre Kosten! 
Inklusive aller gesunden Inhaltsstoffe!



Beispielsweise mit einem Kohlrabiblätterpesto!




















Ganz nebenbei würde der Volksmund dieses Essen glatt als Arme-Leute-Essen bezeichnen, denn - ganz ehrlich - es ist nicht nur megagesund, sondern auch eine megagünstige und megaschnell angerichtete Familienmahlzeit.
Wenn man es Italienisch mag.
Und auf Pestos steht.
Daher wohl auch der Name: Studentenpesto!?

Ich liebe Pestos in allen Varianten und in Kombinationen!
Mit Nudeln oder Gnocchis - lecker!
Ein Kohlrabiblätterpesto ist für mich daher die gelungene Alternative zur bekannteren Schwester, dem Pesto Genovese.
Zur Familie der Pesto Verde gehören sie übrigens beide!

Und geschmacklich ist der Unterschied gar nicht einmal so groß, wie man denken könnte!

Für alle, die Ihre Kohlrabi MIT Blättern kaufen und sich schon lange fragen, warum die Knolle die überhaupt hat, schreibe ich hier also das Rezept zum Nachkochen auf:







Das Kohlrabiblätterpesto (Studentenpesto):

Ihr benötigt:
ca. 25 g Kohlrabiblätter (von ca. zwei Kohlrabi)
     15 g Sonnenblumenkerne
ca. 50 g Olivenöl (etwas nach Gefühl, lieber hinterher noch etwas 
             nachgeben, wenn das Pesto zu pastig wird.
         1  Knoblauchzehe
ca.  50 g  Parmesankäse
Salz und Pfeffer nach Geschmack

Sowohl mit dem Thermomix als auch mit einer herkömmlichen Küchenmaschine püriert Ihr das Ganze so lange, bis alles ein feiner Brei ist.

Wie jedes andere Pesto paßt auch dieses perfekt zu Pasta und Co.

Im Kühlschrank hält es sich bis zu vier Wochen, sofern immer eine kleine Schicht Öl darauf steht.


Das Ganze geht übrigens ebenso gut mit den Blättern der Rote Beete.

Und, um Euch etwas in Spaghetti-mit-Pesto-Stimmung zu bringen, seht Ihr hier übrigens meine Photos aus Lyon.
Das ist zwar nicht Italien, sondern in Frankreich, aber bedeutet dennoch Urlaubsstimmung pur, obwohl meine Instagram-Follower natürlich wissen, dass ich dort nicht für das Dolce Vita, sondern nur einen Tag zum Arbeiten sein durfte.










Arbeiten dürfen, wo andere Urlaub machen.
I Love my Job and you!

Eure Lillewind


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