Dienstag, 5. August 2014

Der grosse Breite im hohen Norden

St. Peter-Ording 



Glückspilz muss man sein!
Im Juli ergab es sich kurzfristig, dass mein Grosser und ich mit einer lieben Freundin und ihrem Sohn für ein paar Tage nach St. Peter-Ording fahren konnten.


Ich bin tatsächlich noch nie an der Küste so weit im Norden Deutschlands (wohlgemerkt am Festland!) gewesen. Daher kannte ich diesen breiten gelben Streifen auf der Deutschlandkarte, den breitesten Sandstrand Deutschlands mit den schönsten Surfern Deutschlands nur aus Jugendzeiten aus dem Fernsehen aus „Gegen den Wind“. Ich war daher sehr gespannt auf die Surfer und freute mich total.




So ging es an einem Sonntag zum ersten Mal nur zu zweit mit unserem dicken Familienkombi los.
Das war ein erhabenes Gefühl, und ich fand es schon beim Losfahren herrlich, mich mal völlig auf den Grossen konzentrieren zu können und ihn einfach „pur“ geniessen zu können. Die Zeit für meinen Kleinen und mich wird auch noch kommen.
Nicht so erhaben waren allerdings der Blick auf das vollgepackte Auto und die Witzeleien meines Mannes dazu. Der weiß doch einfach gar nicht, was man so alles braucht, wenn man fünf Tage zu Zweit zur Nordsee fährt. Was da alles für Unwegsamkeiten lauern können.
Und das auf dem Dach war schließlich kein Gepäck! Das waren unsere Fahrräder.
Ab Autobahnauffahrt fing der Urlaub dann richtig an. Das Auto fuhr Dank Tempomat angenehme 140km/h, Kind vertiefte sich in Mickey-Mouse-Comics und ich lackierte mir die Fussnägel…äh…konzentrierte mich auf den Strassenverkehr.
Bis Hannover kamen wir gut voran und standen dann dort in unserem ersten und letzten – dafür aber 10km langen Stau.
Wie sich herausstellte, befanden sich dort inzwischen auch meine Freundin und Ihr Sohn mit dessem Freund, dem dritten Pubertier im Bunde.
Daher ging es dann – mehr oder weniger – in der Kolonne weiter – und nach mehreren Pippi-Pausen (von wegen, immer die Mädchen!) und einem längeren Stopp bei unserer namhaften Fastfood-Kette erreichten wir um 17h das wunderschöne Ferienhaus, ca. 10 km vor St. Peter-Ording. Ich kann Euch sagen! Das Leben ist wirklich sooo schön!
Wir waren wunderbar in der schleswig-holsteinischen Knüste. Ringsherum Weizenfelder und vor der Tür nur eine Straße, die nach einer ca. 5 minütigen Fahrt mit dem Rad am schafbelagerten Deich endete, hinter dem sich das Naturschutzgebiet „norddeutsches Wattenmeer“ befindet. 



Schöne Voraussetzungen für eine paar schöne Urlaubstage also.


Umgehend bezogen unsere drei Pubertiere das drei-Bett-Zimmer mit Hochbett und Jugendherbergsflair,und wir Grossen packten das Nötigste aus den Umzugswagen äh… Kombis aus.
Dann ging es auch schon im Auto nach St.Peter-Ording und – ganz neu für mich und mein Auto! – mit dem Auto direkt an den Strand.


Wer St. Peter-Ording kennt, kenn auch  das 54Grad, die Strandbar im grössten Stelzenbau am Strand. Und allen anderen kann ich nur empfehlen, mal hinzugehen. Herrlich! Dieser Blick! Ein kaltes Glas Weisswein…! Dieses Leben!

Soooooooooo fängt Urlaub an!!!






Es war von Anfang an ein Riesenspass mit den drei grossen Jungs. Wir haben die gemeinsame Zeit sehr genossen. Die Jungs untereinander hatten natürlich noch mehr Spass und verstanden sich einfach prächtig. Manchmal zu prächtig – und manchmal durchaus zum Leidwesen der weiblichen Fraktion in der Minderheit. Aber herrlich anzusehen.
Aber da man ja nicht weiß, wie lange so eine Freude an der Gemeinschaft anhält, hatten wir uns schon vor dem Urlaub nach einer Freizeitbeschäftigung für die Jungs umgesehen und uns für einen dreitägigen Surfkurs, den man mit einer Prüfung und dem „Surfschein“ abschließen konnten, entschieden. Die Jungs waren begeistert und nach dem ersten Strandtag mit ca. 25 Grad, den sie mit Drachensteigen und viel Alberei am Strand verbrachten, während wir grossen Mädels am Strand spazieren gingen und auf ein Getränk im Strandlokal einkehrten, wurde am Dienstag im Neopren und Surfschuhen bei phänomenalem Sonnenschein und Wind gestartet.





Meine liebste Abendbeschäftigung war es, mit dem Rad noch eine Runde bis zum Deich, zwischen den Schafen, die sich schon zur Ruhe gelegt hatten, hindurch und erst am Wattenmeer entlang und dann durch das Marschland des Dithmarschen bis zum Haus zurückzufahren.





Herrlich, wenn alles in das rote Licht des Sonnenuntergangs getaucht ist und in der Natur ein ganz eigenes Treiben herrscht, bevor dann alles langsam zur Nachtruhe kommt.

Die liebste Abendbeschäftigung der Jungs war ebenfalls, mit dem Rad bis zum Deich, durch die fast schlafenden Schafe hindurch zu fahren, (allerdings wesentlich leichter bekleidet als ich), dann die Räder fort- und sich selbst in den Schlick des Watts zu werfen, auf allen Vieren oder gar dem Bauch durch den Schlick zu kriechen und sich selbst mit Schlick zu bewerfen, bis man die schönste Moorpackung der Welt auf dem Kopf hatte. Dann noch ein paar arme Krebse in Eimer stopfen, wieder aufs Rad, zuhause damit die Mütter schockieren und sich dann mit dem Gartenschlauch gegenseitig abspritzen.
Ich schätzte, dass das eine sehr abhärtende gesunde Massnahme ist, wenn auch nicht für weisse T-Shirts und Co.


Herrlich, wenn alles in das rote Licht des Sonnenuntergangs getaucht ist und in der Natur ein ganz eigenes Treiben herrscht, bevor dann alles langsam zur Nachtruhe kommt.

Wäre das Wetter schlechter gewesen, hatten wir eigentlich vor, entweder einen Tag in Hamburg zu verbringen – um den es mir fast leid tut – oder eine Werft in Richtung Flensburg zu besichtigen, aber der herrliche Sonnenschein, die Temperaturen kurz vor 30 Grad, die nur durch den ständigen Wind so richtig angenehm waren, erlaubten das einfach nicht.

Wenn man immer wüsste, dass das Wetter so herrlich ist! Wer wollte sich da durch Stau und Maut quälen und Urlaub unterhalb der Alpen machen???

So hieß es am Freitagmorgen für meinen Großen und mich, die Heimreise antreten. Ohne viele Störungen konnten wir das Eidersperrwerk, den Nord-Ostsee-Kanal, Brunsbüttel, den Elbtunnel, den Hamburger Hafen, diverse Fast-Food-Stationen und sogar noch den örtlichen Aldi-Markt hinter uns lassen und waren nur fünf Stunden nach Abfahrt zuhause, um dort direkt am nächsten Morgen wieder neu in unseren Familienurlaub in Holland zu starten!

Ich liebe das Leben, den Sommer, die Sonne, den Urlaub und meine Lieben!


Liebste Grüsse
Eure Iris



1 Kommentar:

  1. Seeeehr schön :-)
    Mal sehen, ob das "zwischen den Jahren" noch genau so nett dort aussieht...

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