St. Peter-Ording
Glückspilz
muss man sein!
Im Juli ergab
es sich kurzfristig, dass mein Grosser und ich mit einer lieben Freundin und ihrem
Sohn für ein paar Tage nach St. Peter-Ording fahren konnten.
Ich bin tatsächlich
noch nie an der Küste so weit im Norden Deutschlands (wohlgemerkt am Festland!)
gewesen. Daher kannte ich diesen breiten gelben Streifen auf der
Deutschlandkarte, den breitesten Sandstrand Deutschlands mit den schönsten
Surfern Deutschlands nur aus Jugendzeiten aus dem Fernsehen aus „Gegen den
Wind“. Ich war daher sehr gespannt auf die Surfer und freute mich total.
So ging es an
einem Sonntag zum ersten Mal nur zu zweit mit unserem dicken Familienkombi los.
Das war ein erhabenes
Gefühl, und ich fand es schon beim Losfahren herrlich, mich mal völlig auf den
Grossen konzentrieren zu können und ihn einfach „pur“ geniessen zu können. Die
Zeit für meinen Kleinen und mich wird auch noch kommen.
Nicht so erhaben
waren allerdings der Blick auf das vollgepackte Auto und die Witzeleien meines
Mannes dazu. Der weiß doch einfach gar nicht, was man so alles braucht, wenn
man fünf Tage zu Zweit zur Nordsee fährt. Was da alles für Unwegsamkeiten
lauern können.
Und das auf dem
Dach war schließlich kein Gepäck! Das waren unsere Fahrräder.
Ab
Autobahnauffahrt fing der Urlaub dann richtig an. Das Auto fuhr Dank Tempomat
angenehme 140km/h, Kind vertiefte sich in Mickey-Mouse-Comics und ich lackierte
mir die Fussnägel…äh…konzentrierte mich auf den Strassenverkehr.
Bis Hannover
kamen wir gut voran und standen dann dort in unserem ersten und letzten – dafür
aber 10km langen Stau.
Wie sich
herausstellte, befanden sich dort inzwischen auch meine Freundin und Ihr Sohn
mit dessem Freund, dem dritten Pubertier im Bunde.
Daher ging es dann
– mehr oder weniger – in der Kolonne weiter – und nach mehreren Pippi-Pausen
(von wegen, immer die Mädchen!) und einem längeren Stopp bei unserer namhaften
Fastfood-Kette erreichten wir um 17h das wunderschöne Ferienhaus, ca. 10 km vor
St. Peter-Ording. Ich kann Euch sagen! Das Leben ist wirklich sooo schön!
Wir waren
wunderbar in der schleswig-holsteinischen Knüste. Ringsherum Weizenfelder und
vor der Tür nur eine Straße, die nach einer ca. 5 minütigen Fahrt mit dem Rad
am schafbelagerten Deich endete, hinter dem sich das Naturschutzgebiet
„norddeutsches Wattenmeer“ befindet.
Schöne
Voraussetzungen für eine paar schöne Urlaubstage also.
Umgehend
bezogen unsere drei Pubertiere das drei-Bett-Zimmer mit Hochbett und Jugendherbergsflair,und
wir Grossen packten das Nötigste aus den Umzugswagen äh… Kombis aus.
Dann ging es
auch schon im Auto nach St.Peter-Ording und – ganz neu für mich und mein Auto!
– mit dem Auto direkt an den Strand.
Wer St.
Peter-Ording kennt, kenn auch das 54Grad,
die Strandbar im grössten Stelzenbau am Strand. Und allen anderen kann ich nur
empfehlen, mal hinzugehen. Herrlich! Dieser Blick! Ein kaltes Glas Weisswein…! Dieses
Leben!
Soooooooooo
fängt Urlaub an!!!
Es war von
Anfang an ein Riesenspass mit den drei grossen Jungs. Wir haben die gemeinsame
Zeit sehr genossen. Die Jungs untereinander hatten natürlich noch mehr Spass
und verstanden sich einfach prächtig. Manchmal zu prächtig – und manchmal
durchaus zum Leidwesen der weiblichen Fraktion in der Minderheit. Aber herrlich
anzusehen.
Aber da man ja
nicht weiß, wie lange so eine Freude an der Gemeinschaft anhält, hatten wir uns
schon vor dem Urlaub nach einer Freizeitbeschäftigung für die Jungs umgesehen
und uns für einen dreitägigen Surfkurs, den man mit einer Prüfung und dem
„Surfschein“ abschließen konnten, entschieden. Die Jungs waren begeistert und
nach dem ersten Strandtag mit ca. 25 Grad, den sie mit Drachensteigen und viel
Alberei am Strand verbrachten, während wir grossen Mädels am Strand spazieren
gingen und auf ein Getränk im Strandlokal einkehrten, wurde am Dienstag im
Neopren und Surfschuhen bei phänomenalem Sonnenschein und Wind gestartet.
Meine liebste
Abendbeschäftigung war es, mit dem Rad noch eine Runde bis zum Deich, zwischen
den Schafen, die sich schon zur Ruhe gelegt hatten, hindurch und erst am
Wattenmeer entlang und dann durch das Marschland des Dithmarschen bis zum Haus
zurückzufahren.
Herrlich, wenn
alles in das rote Licht des Sonnenuntergangs getaucht ist und in der Natur ein
ganz eigenes Treiben herrscht, bevor dann alles langsam zur Nachtruhe kommt.
Die liebste
Abendbeschäftigung der Jungs war ebenfalls, mit dem Rad bis zum Deich, durch
die fast schlafenden Schafe hindurch zu fahren, (allerdings wesentlich leichter
bekleidet als ich), dann die Räder fort- und sich selbst in den Schlick des
Watts zu werfen, auf allen Vieren oder gar dem Bauch durch den Schlick zu
kriechen und sich selbst mit Schlick zu bewerfen, bis man die schönste
Moorpackung der Welt auf dem Kopf hatte. Dann noch ein paar arme Krebse in
Eimer stopfen, wieder aufs Rad, zuhause damit die Mütter schockieren und sich
dann mit dem Gartenschlauch gegenseitig abspritzen.
Ich schätzte,
dass das eine sehr abhärtende gesunde Massnahme ist, wenn auch nicht für weisse
T-Shirts und Co.
Herrlich, wenn
alles in das rote Licht des Sonnenuntergangs getaucht ist und in der Natur ein
ganz eigenes Treiben herrscht, bevor dann alles langsam zur Nachtruhe kommt.
Wäre das Wetter
schlechter gewesen, hatten wir eigentlich vor, entweder einen Tag in Hamburg zu
verbringen – um den es mir fast leid tut – oder eine Werft in Richtung
Flensburg zu besichtigen, aber der herrliche Sonnenschein, die Temperaturen
kurz vor 30 Grad, die nur durch den ständigen Wind so richtig angenehm waren,
erlaubten das einfach nicht.
Wenn man immer
wüsste, dass das Wetter so herrlich ist! Wer wollte sich da durch Stau und Maut
quälen und Urlaub unterhalb der Alpen machen???
So hieß es am
Freitagmorgen für meinen Großen und mich, die Heimreise antreten. Ohne viele
Störungen konnten wir das Eidersperrwerk, den Nord-Ostsee-Kanal, Brunsbüttel,
den Elbtunnel, den Hamburger Hafen, diverse Fast-Food-Stationen und sogar noch
den örtlichen Aldi-Markt hinter uns lassen und waren nur fünf Stunden nach
Abfahrt zuhause, um dort direkt am nächsten Morgen wieder neu in unseren Familienurlaub
in Holland zu starten!
Ich liebe das
Leben, den Sommer, die Sonne, den Urlaub und meine Lieben!
Liebste Grüsse
Eure Iris
Seeeehr schön :-)
AntwortenLöschenMal sehen, ob das "zwischen den Jahren" noch genau so nett dort aussieht...