Donnerstag, 2. August 2018

Frankreich - Ich wär' so gern geblieben... Und einmal herzlich mit und über Familie Lillewind gelacht







Ihr Lieben


Ein wunderschöner Urlaub in der Provence - genauer gesagt, an der französischen Cote Bleue liegt hinter uns.
Er kommt Euch kurz vor?
Mir auch! 

Aber das Ganze war ein Kompromiss....
Denn, Familie zu haben, bedeutet, niemals allein zu sein, aber wiederum auch jede Menge Kompromisse einzugehen.
Ich für meinen Teil glaube, dass niemand kompromissfähiger ist als Familienväter und -mütter, was sich aber lohnt, wenn man ein harmonisches Miteinander anstrebt.
So blieben für uns aus ziemlich vielen verschiedenen Gründen am Ende nur zehn Tage für unseren Frankreich-Urlaub.

Auch das Urlaubsziel an sich war in diesem Jahr schon eine kleine Gewissensfrage!











Denn:
Süden sollte es sein!
Dauerhaft und beständig warm sollte es sein!
Viel Sonne und viel Sommer sollte es sein!
(Das wir das im Grunde ja schon hier zu Hause haben würden, konnte zum Glück im Januar ja niemand wissen!)
Für fast 18-Jährige sollte es seinen Reiz haben!

Für Herrn Lillewind wäre da Kroatien durchaus eine Option gewesen, aber leider hatte ich genau darauf nun überhaupt keine Lust mehr.
Nach Kroatien, das aus verschiedenen Gründen nun ein paar Jahre lang unser Süd-Ziel Nummer Eins war, zog mich in diesem Jahr nichts.

Keine Frage! 
Die Küste dort ist ein Traum. Das Wasser an der felsigen Küste kristallklar und blau und somit für den Schnorchler ein Paradies.
Dennoch...die Sprache, die Leute....irgendwas fehlte mir, und ich wollte ohnehin seit Jahren schon so gern endlich wieder einmal nach Frankreich.
Das war wiederum zunächst für Herrn Lillewind ein Graus....

...aber er dann ließ er sich ja doch überzeugen, und: Gelohnt!

Und, was die zehn Tage betrifft, habe ich schon im Vorfeld immer gedacht, dass es wahrscheinlich besser ist, man fährt ein paar Tage zu früh nach Hause und behält die Sehnsucht im Herzen, gern noch geblieben zu sein, als ein paar Tage zu spät, so dass alle froh sind, dass es endlich vorbei ist.

Dieser alte Spruch: "Wenn es am schönsten ist, soll man nach Hause gehen!" enthält doch ein Fünkchen Wahrheit.








Leute!
Frankreich ist so schön!

Ich liebe das Land, die Sprache, den Wein, den Käse, die Atmosphäre, die 2CVs und Alain Delon.

Zugegeben: Es ist teuer!

Auch, wenn Kroatien sich inzwischen preislich nicht mehr lumpen läßt: Frankreich ist teurer! Viel teurer!

Mit einer vierköpfigen Familie dort essen zu gehen, will schon gut überlegt sein.
Und für das Geld, das man für einen Wohnwagen-Stellplatz an der Küste bezahlt, kann man anderswo ganz locker eine hübsche Ferienwohnung mieten.

Ja, und was für einige Frankreich-Reisende, die wir getroffen haben, offensichtlich völlig überraschend war:

Die französischen Mittelmeer-Strände sind im Juli und August voll! R.A.P.P.E.L.V.O.L.L.!








Ihr dürft tatsächlich kein Problem damit haben, wenn Euch am Strand eine mehrköpfige Familie samt Babys, Kleinkinder, Oma, Opa und Nachbarn und Freunden auf die Pelle rückt!

Ich dagegen liebte diese Umkompliziertheit. 
Denn wiederum dürft Ihr auch den anderen gern auf die Pelle rücken, wenn Ihr meint, dass gerade dort der schönste Platz auf Erden ist, und werdet dabei noch nicht einmal  komisch angesehen.

Und Ihr habt immer etwas zu schauen.
Ich schaue ja gern Menschen an....

Die Autoroute de Soleil, die A7, die Euch bis Marseille führt, ist teuer!
An jeder Mautstelle dürft Ihr in die Tasche greifen!
T.I.E.F. in die Tasche greifen.
Vor allem mit einem Wohnwagen.

Aber belohnt werdet Ihr dafür mit einer Autobahn, die über eine Strecke von 800 Kilometer K.E.I.N.E. Baustelle aufweist. 
Na, erkennt Ihr den Unterschied? 
Spätestens bei der Überquerung der deutschen Grenze wißt Ihr, was ich meine, wenn Ihr von einer Baustelle in die Nächste fahrt.





















In Frankreich müsst Ihr weiterhin - für einige vielleicht ebenfalls sehr überraschend?! - bereit sein, frisches, unter Umständen sogar warmes Baguette zu essen.

Und Ihr müsst sehr kalten Rosé mögen.
Das ist bestimmt die größte Strafe?!

Ihr müsst mindestens drei Worte Französisch sprechen oder den Satz beherrschen:

"Pardon, je ne parle pas français!"
In dem Fall solltet Ihr allerdings die Zeichensprache beherrschen, denn es ist noch immer wie vor zwanzig Jahren:
Der noch so nette Franzose weigert sich freundlich aber bestimmt, Englisch zu sprechen! Oder er hat es gar nicht erst gelernt.


Jetzt wollt Ihr wissen, warum ich das trotzdem Kroatien vorgezogen habe?
Ist Lillewind jetzt ein Kamikaze geworden?

Nein!!!!
Mitnichten!

Es ist das Land!
Die Leute! 
La Vie!

Es mag sie geben, aber wir haben keinen einzigen unfreundlichen Franzosen erlebt!
Keinen!
Noch nicht einmal der Tretboot-Verleiher am Strand war im Vergleich zu seinem kroatischen Kollegen die Freundlichkeit und Geduld in Person!

Und mit Familie Lillewind mußte man in diesem Jahr schon etwas Geduld haben.
Da war beispielsweise unsere Essenbestellung im Restaurant, die am Ende fast mit Händen und Füssen aber viel Lachen ausgeführt wurde, aber, man glaubt es nicht: 
Am Ende bekamen wir - fast - das, was wir bestellt hatten.

Lachen! 
Ja, um einmal aus der Gedankenschraube des Alltags herauszukommen, ist Lachen unumgänglich.







Gern dürft Ihr auch einmal über uns lachen, wenn Ihr Euch jetzt folgende Situation vorstellt:
Abend für Abend gingen Herr Lillewind und ich noch mit einem (sehr kalten) Rosé zu einer bestimmten Klippe, die trotz ihrer Weitläufigkeit und der Wahnsinnsaussicht, die man von dort hatte, fast komplett menschenleer war, um dort den Mondaufgang zu beobachten.
Den Sonnenuntergang verpassten wir, ohne Ausnahme, jeden Tag.
(Ebenso übrigens auch den Sonnenaufgang, den ich gern einmal gesehen hätte, und dabei vielleicht sogar Delfine beoabachtet hätte!)

Der Sandstrand nebenan war dagegen auch abends noch weit entfernt von menschenleer.
Wir aber saßen auf "unserem"  Gras überwachsenen Vorsprung fast ausschließlich allein.

Bis auf diesen einen Freitagabend. 
Es war zufällig auch unser letzter Abend, als wir mit unserem Rosé auf unserer Decke saßen, als sich plötzlich um uns herum Menschen und immer mehr Menschen versammelten, die allesamt in westliche Richtung starrten.
Ganze Menschentrauben standen da plötzlich um uns herum.
Fühlt sich komisch an, kann ich Euch berichten.

Zuerst mussten wir verdutzt schmunzeln und schoben diese Menschenansammlung auf das beginnende Wochenende und die freie Zeit, die auch die letzten arbeitenden Franzosen nun am Meer verbrachten.

Einen verwegenen Moment lang dachte ich sogar, dass wir - Herr und Frau Lillewind, die Influenzer - hier den Traumstand, den absoluten Geheimtipp der Côte Bleue entdeckt hatten, der jetzt in Kürze im Michelin stehen würde, und all diese Menschen seien U.N.S. nun dorthin gefolgt.

Und es kamen immer mehr Menschen.
Mit Kameras.....
Alle blickten in den Himmel....

Und plötzlich dämmerte auch uns, die wir die letzten zehn Tage offensichtlich sprichwörtlich "hinter dem Mond" verbracht hatten: Da stimmte etwas nicht mit dem Mond!

Ja, klar! Iphone und Internet seien Dank!

Uns stand in Kürze die totale Mondfinsternis bevor!
Samt Blutmond!

Und Herr und Frau Lillewind sassen ganz ahnungslos und zufällig mit ihrem (sehr kalten) Rosé am besten Aussichtspunkt überhaupt, aber mussten erst einmal googeln, was da am Himmel los war!

Immerhin: Wir hatten herzlich zu lachen!










Einige von Euch hatten ja auf Instagram mitlesen können, dass wir auf der Rückfahrt eine Panne in Luxemburg hatten!
Nach einer dreistündigen Pause in der Nacht, sagte unser Auto am frühen Sonntagmorgen, als wir weiterfahren wollten, keinen Piep mehr. 

Herr Lillewind vermutete wegen des nicht ganz jugendlichen Alters unseres Gefährts das Schlimmste und der zu Hilfe gerufene ADAC wohl auch.
Man schickte uns nämlich nach einer einstündigen Wartezeit - am Sonntagmorgen - keineswegs einen Kfz-Monteur aus Luxemburg, wo wir uns ja befanden, sondern gleich einen ABSCHLEPPWAGEN aus Deutschland.

Das allein ging ja schon gegen Herrn Lillewinds Ego...aber der ABSCHLEPPWAGEN hatte noch nicht einmal ein aufgeladenes Batterieladegerät dabei, sondern schloß irgendetwas "ohne Strom" an unsere Batterie an, das natürlich nichts bewirkte.
 Herrn Lillewind machte das völlig sprachlos.
Und alles war offen.... Es gab keinerlei Diagnose - nur meine, die da sagte: Die Batterie ist leer!

Liebe Leute! An dieser Stelle stellt man sich übrigens u.a. auch die Frage, "Wann ist ein Auto alt? Und muß zum Absatteln? "Schon" mit Vierzehn?"
Herrn Lillewinds wiederholter O-Ton dazu:
"Also bitte! Das ist ein V.O.L.V.O!!!!"
(kommt offensichtlich gleich nach dem lieben Gott!)

Das sah dann auch der ADAC ein und schickte endlich nach einer weiteren Wartezeit von neunzig Minuten den ersehnten Monteur.
Übrigens aus Luxemburg!
Praktisch um die Ecke....!

Aber was für ein Glück! 









Und nun bitte ich Euch um Eure Fantasie, um Euch die ganze Situation vorzustellen!

Stellt Euch vor, wie der Monteur - ein seeeehr südländischer Typ mit seeeehr schwarzen Augen - die Bildfläche betritt!
Das Ganze mit der richtigen Musik hinterlegt!
Passend wäre hier "Rocky" o.ä.  und das Ganze in Slowmotion!
Dann habt ihr so ungefähr das, was ich an diesem Sonntagmorgen in Luxemburg wahrnahm!

Komischerweise beeindruckte Herrn Lillewind das alles im Gegensatz zu Frau Lillewind überhaupt nicht.
Er wußte hinterher auch gar nicht, dass die Augen des gelben Engels schwarz waren. Komisch, oder?! 
Was sein Herz allerdings zum Schmelzen brachte, war der erste Satz, den dieser schwarzäugige gelbe Engel mit dem wunderbaren französischen Akzent sprach:
"Also bitte! Das iiiist ein V.O.L.V.O! Issssst wunderbares Auto! Issssst nischt kaputtzukriegen!!"

Bäääääämmmmmm!
Alter Schwede!

Sprach es, bat Herrn Lillewind, der verzweifelt beschrieb, wie der Abschleppwagenfahrer aus Deutschland schon versucht habe, die Batterie zu überbrücken, diese freizulegen, zwinkerte mir, als Herr Lillewind in den Tiefen seines riesigen Volvo-Motors verschwand, mit seinen schwarzen Augen zu und flüsterte:
"Wenn iiiisch es jetzt probiere, es wiiiiird funktioniiiiieeeren!" (Ich dachte, ich hätte mich verhört und verguckt....!)
Sprach es, schloß das Überbrückungskabel an, startete den Motor, und der gute, alte, zuverlässige Volvo begann zu schnurren, wie ein Kätzchen! (Auch Schweden sind eben nicht immun gegen französischen Akzent und schwarze Augen!)
Ja, ich muss es sagen: ich hätte diesen gelben Engel knutschen können! 
Und Herr Lillewind erst, denn das nächste, was der gelbe Engel nun sagte, war: "Issss klar! Iss ein VOLVO!"

Wie schön, wenn eine unfreiwillige Pause auf der Rückfahrt aus dem Urlaub, die auch ganz anders hätte ausgehen können, so endet, oder?!


Und warum ich das jetzt hier so schreibe?
Weil ich während dessen schon wieder lachen muss. Mehrfach.
Und das tut sooo gut.

Nichts ist besser und wichtiger, als mal kräftig über sich selbst lachen zu können.
Über andere zu lachen, liegt mir dagegen gar nicht.
Gern aber mit den anderen!








Genießt diesen herrlichen Sommer in Deutschland! 
Ist der nicht der Hammer?! 

I'm totally in love 
mit diesem Sommer, und deshalb läuft bei mir gerade dieses Lied in der Dauerschleife und macht noch mehr gute Laune!
Laßt Euch mitnehmen....






Und vergesst nicht, ab und zu über Euch selbst zu grinsen!


Liebste Grüße von 

Eurer Lillewind










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